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Anti-Terror-Kampf: USA bilden pakistanische Spezialeinheiten aus

Die USA scheinen im Kampf gegen den islamisch-fundamentalistischen Terrorismus neue Wege zu gehen. Einem Zeitungsbericht der New York Times zufolge bilden sie insgeheim einheimische Soldaten in Pakistan zu Eliteinheiten aus. Unterdessen wurde klar, dass ein in Pakistan entführter UN-Mitarbeiter doch noch am Leben ist.

Angesichts des Erstarkens von radikal-islamischen Extremisten in Pakistan bildet das US-Militär dort laut einem Zeitungsbericht insgeheim Soldaten für den Anti-Terrorkampf aus. Wie die "New York Times" auf Montag in ihrer Onlineausgabe unter Berufung auf US-Militärs schreibt, umfasst dieses geheime Einsatzkommando mehr als 70 amerikanische Militärberater und technische Spezialisten. Sie schulen demnach Angehörige der regulären Streitkräfte sowie paramilitärische Verbände für den Kampf gegen das Terrornetz Al Qaida und die radikal-islamischen Taliban.

Die Extremisten haben ihre Hochburg in den Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan, von wo aus sie die internationalen Truppen im Nachbarland angreifen. Gleichzeitig destabilisieren aber auch zunehmend Pakistan selbst.

Die Ausbilder versorgten die Pakistaner mit Geheimdienstinformationen und unterrichten sie in Kampftaktiken. An Kampfhandlungen selbst seien sie aber nicht beteiligt, betonten die US-Militärs. Die Hilfe habe im vergangenen Sommer mit der Unterstützung der pakistanischen Regierung und des Militärs begonnen. Die Zusammenarbeit sei enger als bisher von beiden Ländern zugegeben, schrieb die "New York Times".

Entführter UN-Büroleiter noch am Leben

Pakistan gilt als engster Verbündeter der USA im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Die Regierung in Islamabad hat jedoch gegen die regelmäßigen US-Luftangriffe auf vermutete Extremisten- Ziele in den Stammesgebieten wiederholt lautstark als Verletzung seiner Souveränität protestiert. Im Inland sieht sich Präsident Asif Ali Zardari mit einer wachsenden Ablehnung der USA in der Bevölkerung konfrontiert.

Pakistan ist gleichzeitig gefährlich für Ausländer aus dem Westen, da sich sehr viele Taliban und extremistische Splittergruppen vor allem an der afghanischen Grenze verstecken. Am zweiten Februar entführte eine Separatistengruppe im westpakistanischen Baluchistan den Büroleiter des Flüchtlingswerks der Vereinten Nationen (UNHCR). Zunächst hieß es am Montag, er sei bereits getötet worden. Später wurde klar, dass der in Indien entführte UN-Mitarbeiter entgegen ersten Berichten noch am Leben ist. Das erklärte die separatistische Entführergruppe noch am selben Tag. "Solange wir der Regierung kein Ultimatum für die Erfüllung unserer Forderungen gestellt haben, werden wir ihn nicht töten", erklärte ein Sprecher der Separatisten. Die Gruppe fordert im Austausch zur Geisel die Freilassung von 140 Anhängern der Separatisten. (hyc/dpa)

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