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Antisemitismus in Parey: "Kein dummer Schüler-Streich"

Nach der Demütigung eines Jugendlichen mit antisemitischen Parolen durch drei Mitschüler im sachsen-anhaltinischen Parey reagieren Landespolitiker bestürzt. Die Polizei ermittelt.

Parey/Magdeburg - Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Norbert Bischoff, sieht in dem Vorfall "keinen dummen Schüler-Streich". Dieser sei im Gegenteil "ein neuer Beleg für eine sich ausbreitende rechtsextremistische Gesinnung unter Jugendlichen", betonte Bischoff. Der Vorfall zeige, wie dringend nötig ein verstärkter Kampf gegen den Rechtsextremismus sei.

Die innenpolitische Sprecherin der Links-Fraktion, Gudrun Tiedge, sprach sich für ein breites gesellschaftliches Engagement aus, "um den braunen Ungeist aus den Köpfen zu vertreiben".

Schüler muss Schild tragen

An der Sekundarschule Parey war am Donnerstag laut Polizeiangaben einem 16-Jährigen ein Schild mit der Aufschrift "Ich bin am Ort das größte Schwein, ich lass mich nur mit Juden ein" umgehängt worden. Der Junge sei gezwungen worden, mit dem Schild über den Schulhof zu laufen. Ein Lehrer beendete die Demütigung und alarmierte die Polizei.

Die Polizei rechnet erst Anfang der kommenden Woche mit einem Abschluss der Ermittlungen. Es könne noch nicht sicher gesagt werden, ob die Tat einen rechtsradikalen Hintergrund habe, sagte ein Polizeisprecher. Nach Polizeiangaben wurden drei Mitschüler im Alter von 15 und 16 Jahren als Tatverdächtige ermittelt. Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Nötigung eröffnet. (tso/ddp)

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