zum Hauptinhalt

Politik: Antisemitismus: Kein Zutritt für Rabins Enkelin

Der Anwalt der israelischen Hilfsorganisation "Keren Hayesod" hat Strafanzeige gegen den Inhaber eines Münchner Nachtlokals angekündigt. Der Gastwirt soll Noa Ben Artzi-Pelossof, der Enkelin des ermordeten israelischen Ministerpräsidenten Jitzhak Rabin, den Zutritt zu einer Benefizveranstaltung in seinem Gasthaus verwehrt haben.

Der Anwalt der israelischen Hilfsorganisation "Keren Hayesod" hat Strafanzeige gegen den Inhaber eines Münchner Nachtlokals angekündigt. Der Gastwirt soll Noa Ben Artzi-Pelossof, der Enkelin des ermordeten israelischen Ministerpräsidenten Jitzhak Rabin, den Zutritt zu einer Benefizveranstaltung in seinem Gasthaus verwehrt haben. Nach Angaben der Kultusgemeinde in München hatte er vor glaubwürdigen Zeugen gesagt, er wolle nichts mit jüdischen Leuten zu tun haben: "Dieses Mädchen kommt doch aus Israel. Eher kommt mir die DVU in Haus."

"Wir werden noch in dieser Woche Anzeige wegen Beleidigung und möglicherweise Volksverhetzung erstatten", sagte einMünchner Anwalt. Der Wirt begründete die Absage damit, dass er keine politischen Veranstaltungen in seinem Lokal dulde. Das Gasthaus war bereits im Dezember von der israelischen Hilfsorganisation angemietet worden. Rabins Enkelin sollte als Ehrengast auftreten. Am Donnerstag sagte der Wirt den Termin plötzlich ab.

Noa Ben Artzi sagte am Montag im israelischen Rundfunk, für sie sei der Vorfall "schockierend und sehr unangenehm" gewesen. Sie vertrat die Auffassung, dass es sich um ein "nicht häufiges Ereignis" in Deutschland handele. Vertreter der Israelischen Kultusgemeinde in München zeigten sich vor allem angesichts des Vergleichs mit der rechtsextremen DVU empört.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false