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Politik: Antworten von den Kritikern

Berlin - Im Stadthafen von Rostock liegt die „MS Stubnitz“. Noch geht es an Bord ruhig zu.

Berlin - Im Stadthafen von Rostock liegt die „MS Stubnitz“. Noch geht es an Bord ruhig zu. Doch wenn sich im Hotel Kempinski in Heiligendamm in zwei Wochen die führenden Staatschefs der Welt zum G-8-Gipfel treffen, dann soll auch auf der „Stubnitz“ der richtige Weg der Globalisierung zur Diskussion stehen. Hier, an Bord der „MS Estelle“, ebenfalls im Stadthafen, in der Nikolaikirche, der Petrikirche, in einem Jugendclub, einem Theater, der Volkshochschule – quer über die Stadt verteilt tagt der Alternativgipfel, eine ehrgeizige globalisierungskritische Gegenveranstaltung zum G-8-Gipfel.

Gleich am Stadthafen steht ein Zirkuszelt, wo es wie in der Nikolaikirche neben Verpflegung „Infopoints“ geben soll, die die erwarteten tausend Teilnehmer des Alternativgipfels durch das unüberschaubare Gewirr von mehr als 120 Workshops führen sollen. Zehn große Podiumsdiskussionen debattieren über Themen wie „Klimagerechtigkeit“, „Prekäre Arbeit“ oder die EU. Das ganze mutet an wie eine Sommeruniversität der globalisierungskritischen Bewegung.

Damit die Veranstaltung ihrem eigenen hohen Anspruch gerecht wird, treten auch einige globalisierungskritische Prominente auf. Bei der Eröffnung am 5. Juni wird der Schweizer UN-Sondergesandte zum Hunger, Jean Ziegler, eine seiner zornigen Reden halten. Das Schlusswort soll am 7. Juni die alternative Nobelpreisträgerin Vandana Shiva aus Indien haben. Erwartet werden zudem die französische Attac-Gründerin Susan George und Walden Bello von den Philippinen. Jörn Kalinski von Oxfam sagte am Donnerstag, der Gegengipfel wolle „diskutieren ohne Ideologie“. Es solle um praktische Lösungen für die Menschheitsprobleme gehen, für die die G-8-Staaten bisher keine Antwort hätten, sagte Gerhard Timm vom BUND.

Mit 120 000 Euro Gesamtkosten rechnen die Organisatoren, die seit Februar in einem Büro in Berlin sitzen und den Alternativgipfel vorbereiten. „Wir haben Kosten für die Anmietung der Räume, für die Bereitstellung der Technik, für die Reisekosten“, umreißt einer der technischen Organisatoren, Richard Oelmann, den Finanzplan. „Das Geld kommt komplett vom Initiatorenkreis des Gipfels.“ Im Initiatorenkreis finden sich 40 Organisationen – vom Aktionsbündnis Aids, dem Bund der Katholischen Jugendlichen über Greenpeace, die Heinrich-Böll-Stiftung, Medico International, die Rosa-Luxemburg-Stiftung bis zu Weed. babs/deh

Das Programm steht unter: www.G8-alternative-summit.org

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