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APPELL AN UN-SICHERHEITSRAT: Karadzic bittet um Straffreiheit

Der wegen Völkermordes angeklagte ehemalige bosnische Serbenführer Radovan Karadzic hat den UN-Sicherheitsrat um Straffreiheit gebeten.

Das höchste Entscheidungsgremium der Vereinten Nationen soll nach den Vorstellungen Karadzics die ihm angeblich von US-Diplomat Richard Holbrooke 1996 im Namen der UN versprochene Immunität bestätigen.

Ein entsprechender Brief des 64-jährigen Angeklagten an den Sicherheitsrat wurde am Freitagabend vom UN-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag veröffentlicht. Karadzic hofft, damit doch noch seinen Prozess abwenden zu können, der am 26.

Oktober beginnen soll.

Holbrooke habe ihm als US-Sondergesandter für den Balkan auch im Namen der Vereinten Nationen Immunität zugesagt, wenn er die Führung der bosnischen Serben aufgeben und aus der Öffentlichkeit verschwinden würde. Er habe seinen Teil der Abmachung erfüllt, betont Karadzic in dem Schreiben. Das UN-Tribunal in Den Haag hatte es erst am Dienstag erneut abgelehnt, ein angebliches Immunitätsversprechen für Karadzic zu würdigen. Selbst wenn es eine solche Zusage gegeben haben sollte, sei sie ohne einen entsprechenden Beschluss des UN-Sicherheitsrates wirkungslos, argumentieren die Richter. Deshalb solle der Rat „die erforderliche Resolution beschließen“, schrieb Karadzic an das UN-Gremium. Holbrooke, der heute US-Sondergesandter für Afghanistan und Pakistan ist, hat eine solche Abmachung mit dem bosnischen Serbenführer in der Vergangenheit mehrfach dementiert. dpa

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