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Politik: Arafat in Teheran: Palästinenserchef umwirbt auch Iran

Die iranische Führung hat am Donnerstag Palästinenserpräsident Jassir Arafat in der Jerusalem-Frage den Rücken gestärkt. "Die Frage von El Kuds (Jerusalem) ist sehr ernst, denn (die Stadt) gehört der gesamten islamischen Welt, und das palästinensische Volk als Vertreter der Moslems in aller Welt muss diese Stadt heilig halten", erklärte Präsident Mohammed Chatami seinem Gast.

Die iranische Führung hat am Donnerstag Palästinenserpräsident Jassir Arafat in der Jerusalem-Frage den Rücken gestärkt. "Die Frage von El Kuds (Jerusalem) ist sehr ernst, denn (die Stadt) gehört der gesamten islamischen Welt, und das palästinensische Volk als Vertreter der Moslems in aller Welt muss diese Stadt heilig halten", erklärte Präsident Mohammed Chatami seinem Gast.

Arafat, der am Donnerstag in Teheran eingetroffen war, sucht Unterstützung für seine Forderung, eine Krisensitzung der islamischen Staaten zu Jerusalem einzuberufen. Chatami ist derzeit Vorsitzender der Islamischen Weltkonferenz (OIC), der 55 Länder angehören.

Der Palästinenser-Präsident wollte noch am Donnerstagabend von Teheran nach Moskau weiterfliegen. Die russische Regierung hat sich gegen die einseitige Ausrufung eines palästinensischen Staates ausgesprochen. Der stellvertretende russische Außenminister Wassili Sredin sagte vor dem Eintreffen Arafats, Russland hoffe weiter auf ein Friedensabkommen zwischen Israelis und Palästinensern. Moskau habe das Recht des palästinensischen Volkes auf die Gründung eines eigenen Staates immer anerkannt. Dies könne allerdings am besten auf dem Verhandlungswege erreicht werden, zitierte die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass Sredin.

Moskau will dem Palästinenserführer vor allem einen eigenen Plan schmackhaft machen, den am Dienstag schon Israels Generalstaatsanwalt Eljakim Rubinstein mit nach Hause nahm. Ihn hatte Premier Ehud Barak als Emissär auserkoren, um mit Hilfe Russlands den festgefahrenen Verhandlungsprozess wieder in Gang zu bringen.

Russland möchte die Gesamtproblematik in zwei Einzelpakete teilen - Fragen, die gegenwärtig einvernehmlich gelöst werden können und solche, bei denen ein Konsens momentan nicht drin ist. Verhandlungen über den Status von Jerusalem, an denen schon die Gespräche in Camp David scheiterten, sollen daher von vornherein ausgeklammert werden. Als durchaus machbar dagegen bezeichneten Beamte des russischen Außenministeriums gegenüber der Tageszeitung "Kommersant" ein israelisch-palästinensisches Abkommen, mit dem beide Seiten sich zur Flüchtlingsproblematik und den Grenzen eines unabhängigen Palästinenser-Staates einigen, wie Arafat ihn am 13. September proklamieren will.

In einem Telefongespräch versicherte Putin unterdessen dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak, dass Russland weiter alles tun werde, um einen Kompromiss zwischen beiden Seiten zu ermöglichen.

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