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Arbeitgebertag: Merkel: Streit um Managergehälter ist keine "Neiddebatte"

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Arbeitgeber ermahnt, die gesellschaftliche Diskussion über die Bezüge von Managern ernst zu nehmen und nicht als "Neiddebatte" abzutun. Fehlentscheidungen dürften nicht mit Millionen-Abfindungen vergoldet werden, pflichtete ihr Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt bei.

Es gehe nicht um eine "gesetzliche Obergrenze für Managergehälter", sagte Merkel auf dem Deutschen Arbeitgebertag in Berlin. Es gebe eine große Spanne zwischen einem Nicht-Darüber-Reden auf der einen und einem Gesetzgebungsverfahren auf der anderen Seite, unterstrich Merkel. Dazwischen bewege sich die derzeitige Debatte.

Die Kanzlerin betonte, niemand habe etwas gegen hohe Gehälter bei erfolgreichem Wirtschaften, allerdings sei es nicht verständlich, wenn jemand erhebliche Risiken heraufbeschwöre und anschließend ohne "persönliches Risiko" davon komme. Dies habe es zu früheren Zeiten in diesem Maße nicht gegeben, sagte Merkel weiter. Die CDU-Vorsitzende regte eine Weiterentwicklung der sogenannten Cromme-Kommission an. Das einst von der rot-grünen Bundesregierung eingesetzte Gremium hatte vorgeschlagen, die Managergehälter offen zu legen.

Hundt: Wirtschaft handelt verantwortungsvoll

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt nahm die Kritik der Kanzlerin auf: Die Wirtschaft nehme Fehlentwicklungen bei Gehältern und Abfindungen für Manager ernst. Es stimme nachdenklich, wenn der Eindruck entstehe, dass die Mitarbeiter mehr am Wohl ihres Unternehmens interessiert seien als Vorstände oder mancher Betriebsratschef, sagte Hundt.

Fehlentscheidungen von Managern, die ein Unternehmen bedrohten, dürften nicht mit Millionen-Abfindungen abgegolten werden. Gesetzliche Regelungen seien aber falsch. "Wer glaubt, das per Gesetz regeln zu können, ist auf dem Holzweg", sagte Hundt. Insgesamt gehe die Wirtschaft verantwortungsvoll mit Managergehältern um, die im internationalen Vergleich nicht überhöht seien.

Das SPD-Präsidium hatte am Montag eine Arbeitsgruppe zur "Angemessenheit und Transparenz von Managervergütungen" unter Leitung von SPD-Fraktionsvize Joachim Poß eingerichtet. (küs/dpa/ddp)

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