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Arbeitsmarkt: IfW: Ost-Subventionen verursachen Arbeitslosigkeit

Hohe Subventionen und eine verfehlte Wirtschaftspolitik sind nach Ansicht des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) für die hohe Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland verantwortlich.

Kiel - Zugleich forderten die Kieler Wissenschaftler des Instituts für Weltwirtschaft in einem am Mittwoch veröffentlichten Arbeitspapier die weitgehende Abschaffung des Kündigungsschutzes und tief greifende Reformen auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote in den neuen Ländern würde heute etwa halb so hoch sein, «wenn nach der Wiedervereinigung eine grundsätzlich andere Wirtschaftspolitik verfolgt worden wäre», heißt es in dem Papier von IfW-Präsident Dennis Snower und Wirtschaftsforscher Christian Merkl.

Im Februar waren in den neuen Bundesländer mehr als 1,6 Millionen Menschen ohne Job, die Arbeitslosenquote lag bei 19,5 Prozent. Im Westen betrug die Quote 10,2 Prozent. In gesamten Bundesgebiet zählte die Arbeitsagentur mehr als fünf Millionen Arbeitslose.

Eine Hauptursache für die hohen Zahlen seien unter anderem die hohen Unterstützungszahlungen an den Osten. Seit der Wiedervereinigung flossen nach Angaben des IfW mehr als 1000 Milliarden Euro in die neuen Länder. «Diese Subventionen haben massive Fehlanreize für Arbeitnehmer und Unternehmen in Ostdeutschland gesetzt», schrieb das IfW. «Die großzügige Arbeitslosenunterstützung, die Sozialtransfers und die Kündigungsschutzregelungen sorgten dafür, dass vor allem die Produktivität gering qualifizierter Arbeitnehmer deutlich hinter ihrem Lohn zurückgeblieben ist», hieß es. So seien die Betroffenen fast zwangsläufig in die Arbeitslosigkeit getrieben worden. (tso/dpa)

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