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 In Argentinien sind während der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 über 30 000 Menschen verschleppt und ermordet worden. General Jorge Videla führte sie bis 1981 an.

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Argentinien: Ex-Diktator Jorge Videla im Gefängnis gestorben

Argentiniens Ex-Diktator Jorge Videla ist zweieinhalb Jahre nach seiner Verurteilung zu lebenslanger Haft im Gefängnis gestorben. Er hatte 1976 einen Putsch mitangeführt und stand bis 1981 an der Spitze der Militärjunta, die noch bis 1983 in Argentinien herrschte.

Zweieinhalb Jahre nach seiner Verurteilung zu lebenslanger Haft ist Argentiniens Ex-Diktator Jorge Videla in seiner Gefängniszelle gestorben. Eine Sprecherin inhaftierter früherer Juntamitglieder bestätigte den Tod des 87-Jährigen in einem Gefängnis bei Buenos Aires, die Ursache blieb zunächst unbekannt. Videla führte von 1976 bis 1981 eine Militärherrschaft in Argentinien, in dieser Zeit wurden 30.000 Menschen getötet oder verschwanden spurlos.

Ein Gericht in Córdoba hatten den ehemaligen Juntachef 2010 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt. Er wurde für schuldig befunden, für Folter und Ermordung von Oppositionellen verantwortlich gewesen zu sein. Bei der Urteilsverkündung war von „Staatsterrorismus“ während seiner Herrschaft die Rede.

In einem weiteren Verfahren war Videla wegen der Entführung von Kindern von Oppositionellen zu 50 Jahren Haft verurteilt worden. Er saß seit 2008 im Gefängnis, die ersten beiden Jahre in Untersuchungshaft.

Videla sei am Freitag tot in seiner Zelle im Gefängnis von Marcos Paz in der Provinz Buenos Aires aufgefunden worden, sagte Cecilia Pando, die Familien politischer Häftlinge vertritt. Der 87-Jährige habe sich schon am Donnerstag nicht wohlgefühlt und nichts zu Abend gegessen. Der Ex-General hatte 1976 einen Putsch mitangeführt und stand bis 1981 an der Spitze der Militärjunta, die noch bis 1983 in Argentinien herrschte. Die Zeit ist als „Schmutziger Krieg“ in die Geschichte Argentiniens eingegangen.

(AFP)

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