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Politik: Arzneibudgets: Ärzte überschreiten Begrenzung

Die umstrittenen Budgets der Krankenkassen für Arzneimittel sind 1999 in nahezu der Hälfte der Kassenarzt-Regionen überschritten worden. Die Spitzenverbände der Krankenkassen teilten am Montag mit, elf von 23 Kassenärztlichen Vereinigungen hätten die gesetzlich vorgeschriebene Ausgabenbegrenzung nicht eingehalten.

Die umstrittenen Budgets der Krankenkassen für Arzneimittel sind 1999 in nahezu der Hälfte der Kassenarzt-Regionen überschritten worden. Die Spitzenverbände der Krankenkassen teilten am Montag mit, elf von 23 Kassenärztlichen Vereinigungen hätten die gesetzlich vorgeschriebene Ausgabenbegrenzung nicht eingehalten. Insgesamt seien Medikamente für 917 Millionen Mark mehr verordnet worden als erlaubt. Das Arzneimittelbudget 1999 betrug 38,7 Milliarden Mark. In den betroffenen Regionen müssen die Ärzte nun mit Regressforderungen der Bundesregierung rechnen.

Spitzenreiter bei den Ausgaben für Medikamente war mit knapp 113 Prozent Berlin. Es folgen Hamburg und Sachsen (je 111 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (107), Brandenburg (104), Niedersachsen und Sachsen-Anhalt (je 103), Bremen (102), Nordrhein, Bayern und Nordbaden (je knapp 101 Prozent). Am klarsten unterschritten wurde das für jede Region getrennt festgelegte Budget in Südbaden mit 88 Prozent, gefolgt von Rheinhessen und dem Saarland. Mit Thüringen schaffte es auch eines der neuen Länder, sein Budget einzuhalten. Nach Einschätzung der Kassen können bei den Medikamenten noch 3,4 Milliarden Mark gespart werden, etwa durch Verordnung preisgünstiger Varianten.

Die größten Haftungssummen kommen nun mit rund 125 Millionen Mark auf die niedersächsischen Ärzte und mit 112 Millionen Mark auf die sächsischen Ärzte zu. Belastet werden alle Ärzte gleichmäßig, unabhängig von deren persönlichem Verordnungsverhalten.

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