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Asien: China und Russland legen Grenzstreit bei

Seit mehr als 40 Jahren haben Russland und China über Gebietsansprüche an der gemeinsamen Grenze verhandelt. Jetzt haben sich die beiden Staaten geeinigt - und betonen den Willen zur strategischen Partnerschaft.

Nach vier Jahrzehnten haben Russland und China ihre Grenzstreitigkeiten beigelegt. Ein Abkommen über die endgültige Demarkation der 4300 Kilometer langen Grenzlinie unterzeichneten Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein chinesischer Amtskollege Yang Jiechi am Montag in Peking. "Wir haben die Voraussetzung dafür geschaffen, dass die Grenze ein Verbindungsstück für Stabilität, Offenheit, gegenseitigen Vorteil, Freundschaft und Zusammenarbeit wird", sagte Lawrow, der anschließend auch von Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao empfangen wurde.

Chinas Präsident zeigte sich zuversichtlich, dass der zweitägige Besuch von Lawrow die Zusammenarbeit und die strategische Koordinierung zwischen beiden Ländern voranbringen werde. Der Außenminister kündigte an, dass Russlands früherer Präsident und heutiger Ministerpräsident Wladimir Putin zur Eröffnung der Olympischen Spiele am 8. August nach Peking kommen wird. Lawrow äußerte sich anerkennend über die Vorbereitungen für die Spiele.

Russland gibt Territorien zurück

Durch die abschließende Festlegung des Grenzverlaufs gibt Russland im Osten rund 174 Quadratkilometer Territorium an China zurück, wie die Tageszeitung "China Daily" berichtete. Es ist die Hälfte eines Gebietes am Zusammenfluss von Heilongjiang und Wusulijiang, das die frühere Sowjetunion 1929 bei Grenzgefechten besetzt hatte. Es handelt sich um die Insel Yinlong (Tarabarow) und die Hälfte der Heixiazi-Insel (Bolschoi Ussurijski).

Russlands Außenminister sagte, das Abkommen zeige, "dass alle Probleme - selbst die komplizierten - gelöst werden können, solange nach Lösungen auf der Grundlage von Gleichheit und gegenseitigem Vorteil gesucht wird". Chinas Außenminister wies auf die mehr als vier Jahrzehnte dauernden Verhandlungen hin: "Es ist keine einfache Angelegenheit, dass wir jetzt unsere Grenze vollständig demarkiert haben." Beide Seiten wollen auch noch ein Abkommen über die Rückführung illegaler Grenzgänger aushandeln.

Chinas Außenminister dankte Russland außerdem für die Hilfe nach dem Erdbeben in Sichuan mit voraussichtlich mehr als 80.000 Toten. Die Unterstützung sei ein Zeichen für den besonderen Charakter der strategischen Partnerschaft zwischen beiden Ländern. China wolle die Beziehungen zusammen mit Russland auf eine neue Ebene heben. Yang Jiechi dankte auch für das Angebot von Präsident Dmitri Medwedew, dass 1570 Schulkinder aus der Erdbebenregion in diesem Sommer zum Urlaub nach Russland reisen können. (jam/dpa)

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