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Asien: Indien will Atom-Kooperation mit China

Indien ruft China zu einer Zusammenarbeit bei Atomenergie auf. Beide Länder sind auf ausländische Technologien angewiesen - vor allem China will in den nächsten Jahren weitere Atomkraftwerke bauen.

Der indische Regierungschef Manmohan Singh hat China heute zu einer Zusammenarbeit bei der zivilen Nutzung von Atomenergie aufgefordert. "Indien ist auf der Suche nach internationalen Kooperationen im Bereich der zivil genutzten Atomenergie", sagte Singh in einer Rede vor der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften in Peking. Nähere Angaben zu der Art einer möglichen Zusammenarbeit machte er nicht.

China will in den kommenden Jahren die Zahl seiner Atomkraftwerke stark erhöhen, um seine Abhängigkeit von Kohle bei der Energiegewinnung zu verringern. Wie Indien ist es dabei aber von ausländischen Technologien abhängig. "Es ist natürlich, dass zwei große Mächte versuchen, zum beiderseitigen Nutzen zusammenzuarbeiten", sagte Singh. Ein Atomabkommen zwischen Indien und den USA, demzufolge Washington atomare Brennstoffe und Technologien liefern sollte, ist derzeit in der Schwebe. Es war von der parlamentarischen Opposition in Indien und auch in China kritisiert worden.

Singh und der chinesische Ministerrpräsident Wen Jiabao hatten gestern ein umfassendes Kooperationsabkommen unterzeichnet. Darin versprachen sich beide Länder auch, Grenzstreitigkeiten um die Himalaya-Region beizulegen. Es war der erste Besuch eines indischen Regierungschefs in China seit fünf Jahren. Singh war bereits am Sonntag zu dem dreitägigen Staatsbesuch in Peking eingetroffen. (jam/AFP)

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