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Obama bei seinem Besuch in Südkorea.

© Reuters

Update

Asienbesuch des US-Präsidenten: Obama warnt Nordkorea vor weiteren Atomtests

Während US-Präsident Barack Obama durch Asien tourt, hat Südkorea Warnschüsse auf Schiffe aus dem Norden abgefeuert. Der Süden befürchtet noch mehr Provokationen des Nachbarn - und Obama droht mit harten Reaktionen.

US-Präsident Barack Obama hat Nordkorea eindringlich vor einem neuen Atomtest gewarnt. Im Fall eines neuen Tests werde Nordkorea „eine starke Reaktion der internationalen Gemeinschaft zu spüren bekommen“, sagte Obama in einem schriftlichen Interview der südkoreanischen Zeitung „JoongAng Ilbo“ (Freitag). Er bekräftigte, dass Washington eng mit seinen Partnern zusammenarbeiten werde, um den Druck auf Pjöngjang zu verstärken. Obama traf unterdessen zu einem Besuch in Südkorea ein.

Unmittelbar vor der Ankunft von Obama in Seoul hat die südkoreanische Marine Warnschüsse auf zwei Patrouillen-Schiffe Nordkoreas abgefeuert. Die Schiffe des kommunistischen Nordens seien „eine Seemeile weit“ in südkoreanische Hoheitsgewässer eingedrungen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus dem Verteidigungsministerium in Seoul. Ein Marineschiff habe Warnschüsse abgegeben, woraufhin die Schiffe des Nordens wieder abgedreht seien.

Der Zwischenfall ereignete sich den Angaben zufolge unmittelbar vor dem Besuch von Obama, der am Morgen in Südkorea eintraf. Die Visite des US-Präsidenten erfolgt inmitten anhaltender Spannungen in der Region. Erst am Dienstag hatte das Verteidigungsministerium in Seoul vor einem möglicherweise bevorstehenden nordkoreanischen Atomtest gewarnt. „Unser Militär stellt derzeit viel Aktivität auf dem und rings um das Atomtestgelände
Punggye Ri fest“, sagte ein Ministeriumssprecher.

Auch Experten des in den USA ansässigen USA-Korea-Instituts vermeldeten am Freitag erhöhte Aktivitäten auf dem nordkoreanischen Gelände. Sie bezogen sich dabei auf zwei Tage alte Satellitenaufnahmen. Es handele sich vermutlich um „Vorbereitungen für eine Detonation“, erklärte das renommierte Institut der Johns Hopkins Universität in Baltimore auf seiner Website.

In den vergangenen Tagen gab es Spekulationen über eine mögliche Provokation aus Pjöngjang aus Anlass der Obama-Visite in Südkorea. Die nordkoreanische Führung hatte den Besuch am Montag als „gefährlichen“ Schritt in Richtung einer Verschärfung der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel kritisiert.

Nach seiner Ankunft in Südkorea sprach Obama mit Präsidentin Park Geun Hye in Seoul. Dabei standen die Sicherheitsallianz beider Länder und das nordkoreanische Atomprogramm im Mittelpunkt. Nach Einschätzung Südkoreas könnte Nordkorea jederzeit seinen vierten Atomtest unternehmen. Nordkorea selbst hatte Ende März mit einer „neuen Form eines Atomtests“ gedroht.

Bereits in Japan hatte Obama am Donnerstag betont, dass im Atomstreit mit dem kommunistischen Regime mehr Druck auf Pjöngjang nötig sei. Weitere Stationen seiner einwöchigen Asientour sind Malaysia und die Philippinen. (AFP, dpa)

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