zum Hauptinhalt

Politik: Asyl-Bundesamt bekommt neuen Chef: Kabinett beruft den bayerischen SPD-Politiker Albert Schmid

Der bayerische SPD-Politiker Albert Schmid soll neuer Präsident des Bundesamtes für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge in Nürnberg werden. Das beschloss das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin auf Vorschlag von Innenminister Otto Schily (SPD).

Der bayerische SPD-Politiker Albert Schmid soll neuer Präsident des Bundesamtes für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge in Nürnberg werden. Das beschloss das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin auf Vorschlag von Innenminister Otto Schily (SPD). Schmid, zurzeit noch Landtagsabgeordneter in Bayern, soll das Amt zum 1. Juli übernehmen. Der 54-jährige Jurist folgt Hans Georg Dusch nach, der zum 1. Mai in den Ruhestand verschiedet wurde.

Fünf Jahre nach dem zermürbenden Machtkampf an der Spitze der bayerischen SPD steht Schmid damit ein Neuanfang bevor. Dem Regensburger Abgeordneten und früheren SPD-Generalsekretär wird zugetraut, die behäbige 2000-Mann-Behörde rasch in den Griff zu bekommen.

Unter die Politik ist damit vorerst ein Schlussstrich gezogen. Dabei wurde der alerte Jurist Schmid einst als Hoffnungsträger der bayerischen Sozialdemokraten gehandelt. Seit 1990 im Landtag, rückte der dem bürgerlichen Lager zugerechnete Genosse schon zwei Jahre später an die Spitze der Fraktion - ein Posten, den er 1994 widerwillig für Landeschefin Renate Schmidt räumen musste. Künftig sollte er als zweiter Mann auf dem Führungstandem helfen, die weißblauen Sozis aus ihrem Dauertief zu holen.

Doch die eher dienende Funktion schmeckte dem vornehm und verbindlich wirkenden Rechtsanwalt kaum. Mehrfach versuchte er, sich gegen die Parteichefin zu profilieren. Nach wochenlangen Grabenkämpfen warf er im September 1995 seine Ämter als Geschäftsführender Fraktionschef und Generalsekretär erbittert hin - das "Schmid(t)einander" zerbrach.

Albert Schmids Karriere hatte zielstrebig begonnen. Bereits mit 27 Jahren Bürgermeister in Regensburg, avancierte er 1978 auf Anregung von SPD-Kanzler Helmut Schmidt im Bonner Bauressort zum jüngsten Staatssekretär der Republik. Nach der Wende 1982 engagierte er sich im heimischen Regensburg zunächst als Anwalt, ehe er sich 1990 um ein Landtagsmandat bewarb. Schmid ist praktizierender Katholik und Vater von zwei Töchtern.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false