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Flüchtlingsfamilien in Hamburg.

© Daniel Bockwoldt/dpa

Asylpaket II heute im Kabinett: Kinderschutzbund kritisiert Einschränkung des Familiennachzugs

Das Bundeskabinett will heute das Asylpaket II beschließen, auf das sich die Koalition letzte Woche verständigt hatte. Kinder- und Frauenrechte würden "ausgehebelt", kritisiert der Kinderschutzbund.

Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, hat die von der großen Koalition vereinbarte Begrenzung des Familiennachzugs für Flüchtlinge kritisiert, die den geringeren Status der sogenannten subsidiären Schutzes haben.

Dies begünstige auch den möglichen Missbrauch von Flüchtlingskindern, sagte Hilgers der "Frankfurter Rundschau" vom Mittwoch. "Denn die ganzen Kinder- und Frauenrechte werden ausgehebelt mit dem Taschenspielertrick, dass es ein paar Menschen in Syrien gibt, die einen subsidiären Schutz haben."

Kinderrechte seien für den Ernstfall da, sagte Hilgers dem Blatt. Und obwohl dieser jetzt eingetreten sei, würden sie nicht geachtet. Der Kinderschutzbund-Präsident fügte mit Blick auf die von der europäischen Polizeibehörde Europol genannte Zahl von 10.000 verschwundenen Flüchtlingskindern in Europa hinzu: "Es sind durch die Umstände sehr leichte Opfer." Solange die Kinder nicht registriert und in Obhut genommen seien, "sind sie recht- und schutzlos".

Nach der Einigung der großen Koalition über das Asylpaket II in der vergangenen Woche berät das Bundeskabinett an diesem Mittwoch über die entsprechende Gesetzesvorlage. Sie sieht die Einrichtung von Registrierzentren für Flüchtlinge ohne Bleibeperspektive sowie die Aussetzung des Familiennachzugs für Flüchtlinge mit dem eingeschränkten subsidiären Schutz vor. (AFP)

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