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Atom-Abkommen: Bush beendet Boykott gegen Atommacht Indien

US-Präsident George W. Bush hat mit seiner Unterschrift ein umstrittenes Rahmenabkommen in Kraft gesetzt, das den Verkauf ziviler Nukleartechnologie an die Atomwaffen-Macht Indien erlaubt.

Washington - Die Vereinbarung lege die "Grundlage für eine neue strategische Partnerschaft" der beiden Länder, sagte Bush. Das Abkommen stößt in den USA auf Widerstand, weil Indien über Nuklearwaffen verfügt, nicht aber den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben hat. Die US-Wirtschaft erwartet profitable Großaufträge aus Indien. Bevor der Handel beginnen kann, müssen sich Indien und die USA aber erst noch in einem Zusatzabkommen über die Kontrollmechanismen einigen.

Mit dem Abkommen vollzog die US-Regierung eine Abkehr von ihrer bisherigen Politik: 1974 hatten die USA den Export von Atomtechnologie nach Indien gestoppt, nachdem das Land zu Testzwecken eine Atombombe gezündet hatte. Das neue Abkommen sieht den Handel mit nuklearen Brennstoffen und Nukleartechnologie vor, deren Nutzung auf zivile Projekte beschränkt bleibt. Die US-Handelskammer schätzt, dass diese Geschäfte der US-Wirtschaft Aufträge im Volumen von bis zu 100 Milliarden Dollar einbringen könnten.

Bush hatte den Deal bei seinem Indien-Besuch 2005 vereinbart. Kritiker werfen ihm vor, mit dem Indien-Abkommen seine eigene Politik zu schwächen, die anderen Ländern wie Nordkorea oder dem Iran die atomare Aufrüstung verwehren soll. Bushs Sprecher Tony Snow wies die Kritik zurück: "Das Abkommen spiegelt die wachsende Bedeutung Indiens als Partner und Verbündeter der Vereinigten Staaten wider." (tso/AFP)

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