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Anti-Atomkraft-Aktivisten stehen in Lieusaint in einer Tränengaswolke.

© dapd

Atom-Transport: Castor-Transport nach Gorleben gestartet

Zum letzten Mal rollt seit Mittwochnachmittag ein Castor-Transport aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in Richtung Gorleben. Polizeikräfte vertrieben Demonstranten mit Tränengas von den Gleisen.

Ein für Gorleben bestimmter Castor-Transport mit hochradioaktivem Müll ist trotz anhaltender Proteste von Atomkraftgegnern im französischen Valognes gestartet. Das TV-Sender BFM zeigte am Nachmittag Bilder des fahrenden Zuges. Nur wenige Stunden zuvor hatten Aktivisten nach eigenen Angaben kurzfristig Gleise besetzt und beschädigt. Ein massives Aufgebot an Sicherheitskräften hatte sie unter Einsatz von Tränengas vertrieben. Fünf Demonstranten wurden festgenommen. Der Protest wird organisiert von einem Zusammenschluss französischer Atomkraftgegner namens „Valognes Stop Castor“. Der Zug bringt aus der Wiederaufbereitungsanlage La Hague deutschen Atommüll nach Gorleben, wo er am Wochenende erwartet wird. Die Route ist noch unklar.

Bei dem Transport soll es erneut Strahlenmessungen geben. Es gehe um den Schutz der Bevölkerung und des Begleitpersonals, sagte am Mittwoch eine Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums in Hannover. Die Grenzwerte für radioaktive Kontamination sowie auch die Dosisleistung von 0,1 Millisievert pro Stunde in zwei Meter Abstand müssten sicher eingehalten werden.

Der diesjährige Atommülltransport nach Gorleben umfasst den Angaben zufolge elf Behälter des Typs „Castor HAW 28M“. Diese würden bereits vor dem Transport in Frankreich auf Oberflächenkontamination und Dosisleistung untersucht.

Ein weiteres Mal wird die Dosisleistung nach der Umladung in Dannenberg an den mit den Behältern beladenen Straßenfahrzeugen gemessen. Bei der Annahme im Transportbehälterlager (TBL) in Gorleben werden die Castoren dann nach den Anforderungen des Lagerrechtes auf Kontamination und Dosisleistung ausgemessen.

Im TBL-Wartungsbereich sind dann den Angaben zufolge Arbeiten an jedem einzelnen Behälter vorgesehen, so die Montage des Sekundärdeckels mit dem Druckschalter, eine Dichtheitsprüfung der Sekundärdeckeldichtung und das Einstellen des Sperrraumdruckes mit Helium.

Schon bei der Herstellung der Glaskokillen in der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague seien „die Maßnahmen zur Qualitätssicherung des hochradioaktiven Inhalts“ von einem unabhängigen Gutachter kontrolliert worden, hieß es. Das niedersächsische Umweltministerium habe sich in La Hague von der ordnungsgemäßen Abfertigung der Behälter überzeugt. Nach dem diesjährigen Transport werden im TBL insgesamt 113 Transport und Lagerbehälter eingelagert sein. (dpa)

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