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Politik: Atom-U-Boot in Not: Die Hoffnung stirbt zuletzt (Kommentar)

Der Tod fährt immer mit. Der Gedanke an ihn ist für Marinesoldaten, die auf russischen U-Booten eingesetzt werden, nichts Ungewöhnliches, gerade bei Manövern im stürmischen Eismeer.

Der Tod fährt immer mit. Der Gedanke an ihn ist für Marinesoldaten, die auf russischen U-Booten eingesetzt werden, nichts Ungewöhnliches, gerade bei Manövern im stürmischen Eismeer. Aber gerade weil das so ist, lässt das Verhalten der Moskauer Führung nach der Havarie der "Kursk" die Öffentlichkeit schaudern. 118 Mann, gefangen in einem Stahlkoloss, ohne Funkkontakt zur Außenwelt - kann die Lage dramatischer sein? Die Welt macht Bekanntschaft mit dem Russland Wladimir Putins - und es wirkt wie eine Wiederbegegnung: mit der untergegangenen Sowjetunion. So viel Vertuschung, so viel Großmachtanspruch: Erst wird der Zeitpunkt der Havarie im Unklaren gelassen, dann nimmt Moskau tagelang Hilfsangebote aus Norwegen und den USA nicht an. Jetzt sollen die Eingeschlossenen - soweit sie überhaupt noch leben - mit der Hilfe eines britischen Rettungs-U-Bootes befreit werden. Wieder werden Tage vergehen, bis sich das neue Rettungsteam in der Barentssee an die Arbeit machen kann - Zeit des Wartens, Zeit der sinkenden Hoffnung, auch wenn die als letzte stirbt. Putin hat eingeräumt, dass die Lage der "Kursk" kritisch ist. Gleiches gilt aber auch für die Zusammenarbeit zwischen Moskau und der Nato. Die Havarie des russischen Atom-U-Bootes stellt auch Russlands "Partnerschaft für den Frieden" mit dem westlichen Militärbündnis ein Armutszeugnis aus.

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