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US-Präsident Barack Obama

© EPA/George Frey

Atomabkommen von Lausanne: Obama verteidigt Atomeinigung mit Iran als "einmalige Chance"

US-Präsident Barack Obama ist bemüht, Israels Kritik an der Vereinbarung im Atomstreit mit Iran zu zerstreuen. Israels Premier Netanjahu dagegen nennt die Einigung "sehr schlecht". Die Äußerungen beider richten sich auch den US-Kongress, in dem viele Zweifler sitzen.

US-Präsident Barack Obama hat die Atomvereinbarung mit dem Iran „als einmalige Chance im Leben“ gegen israelische Kritik verteidigt. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview der „New York Times“ äußerte Obama Verständnis für israelische Besorgnisse. Er sagte aber, dass es keine bessere Option gebe, einen iranischen Atomwaffenbesitz zu verhindern. Zugleich bekräftigte Obama die amerikanischen Sicherheitsverpflichtungen für
Israel.

„Was ich ihnen (den Israelis) sagen kann, ist, Nummer eins, dass dies unsere bisher beste Möglichkeit ist sicherzustellen, dass der Iran keine Atombombe in seinen Besitz bringt“, sagte Obama. „Und Nummer zwei, dass wir auch, wenn wir diesen Deal besiegeln, eine sehr klare Botschaft an die Iraner und die gesamte Region aussenden werden, die besagt, dass Amerika da sein wird, wenn jemand Israel bedroht“.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte die vergangenen Woche in Lausanne ausgehandelte Vereinbarung der UN-Vetomächte plus Deutschland mit dem Iran am selben Tag in mehreren US-Fernsehtalkshows erneut als „sehr sehr schlecht“ angeprangert. Es handelt sich lediglich um Eckpunkte für ein endgültiges Abkommen. Einzelheiten sollen bis Ende Juni ausgearbeitet werden.

Sowohl Obamas als auch Netanjahus Äußerungen waren offensichtlich auch an den US-Kongress gerichtet, in dem das Misstrauen gegen den Iran ebenfalls tief sitzt - auch bei vielen Demokraten. Zahlreiche Kongressmitglieder fordern ein Mitspracherecht, bevor eine endgültige Iran-Vereinbarung in Kraft tritt. (dpa)

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