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Atomkonflikt: "New Yorker": US-Regierung plant Atomangriff auf Iran

Im Atomstreit mit Iran gibt es nach einem Bericht der Zeitschrift "The New Yorker" Detailplanungen der US-Regierung über einen Atomangriff auf das Land. Wichtige Senatoren seien in das Programm eingeweiht.

Washington - Die US-Regierung hat einem Bericht der US- Zeitschrift «The New Yorker» zufolge mit der Detail-Planung von Angriffen inklusive dem Einsatz von Atomwaffen auf den Iran begonnen. Im Visier der Pläne seien vor allem Nuklearanlagen wie die unterirdische Uran-Anreicherungsstätte in Natans, schreibt der angesehene Autor Seymour Hersh im «New Yorker» laut einer am Samstag veröffentlichten Ankündigung des Verlags.

Präsident George W. Bush hoffe, dass ein nachhaltiges Bombardement die religiöse Führung des Irans demütigen und einen Volksaufstand provozieren würde. «Ich war schockiert und habe mich gefragt: Was haben die geraucht?» wird der namentlich nicht genannte Ex-Pentagon- Experte zitiert. «Das US-Militär ist zunehmend davon überzeugt...., dass es Bush in der atomaren Auseinandersetzung mit dem Iran letztendlich um einen Regimewechsel geht», heißt es in den vorab veröffentlichten Auszügen des Beitrags. Bush habe im geheimen bereits Gespräche mit wichtigen US-Abgeordneten und Senatoren - unter ihnen mindestens ein Demokrat - über die Iran-Pläne geführt.

Im Weißen Haus werde der iranische Präsident, Mahmud Ahmadinedschad als ein potenzieller Adolf Hitler angesehen, schreibt der Autor unter Berufung auf einen früheren hochrangigen Geheimdienstbeamten. Ein Regierungsberater habe berichtet, dass bereits jetzt geheime US-Kommandos im Iran mit Minderheiten zusammen arbeiteten, vor allem um den Iran zu destabilisieren.

Die Probleme mit dem Iran seien nur lösbar durch einen Machtwechsel, das aber bedeute Krieg, habe ein wichtiger Berater des Pentagons berichtet. Eben dies bestärke aber den Iran in der Überzeugung, dass nur Atomwaffen das Land vor einem US-Angriff schützen könne, so die Einschätzung des Verteidigungsexperten in dem dem Zeitschriftenbeitrag. Es gebe allerdings Widerstand bei einigen US-Militärs gegen die Pläne des Weißen Hauses.

Enthüllungsjournalist Hersh war vor zwei Jahren der erste Journalist, der über die Gräueltaten im US-Militärgefängnis von Abu Ghoreib im Irak berichtete. (tso/dpa)

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