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Atomkonflikt: Nordkorea testet wieder Raketen

Nach südkoreanischen Angaben feuerte Nordkorea am Donnerstag drei Kurzstreckenraketen ab, was Japan als „provokanten Akt“ verurteilte. US-Unterhändler berieten mit Vertretern Chinas über wirkungsvolle Sanktionen gegen Pjöngjang.

Seoul - Nordkorea hat mit neuen Raketentests provoziert. Die südkoreanische Armee teilte mit, dass die Nordkoreaner zunächst zwei Raketen und wenige Stunden später ein drittes Geschoss abgefeuert hätten. Die Raketen wurden in der Zeit vom späten Nachmittag bis zum frühen Abend abgeschossen, die beiden ersten von einem Stützpunkt nahe des östlichen Hafens Wonsan, die dritte von Sinsang Ri aus, gab das Verteidigungsministerium in Seoul bekannt. Offenbar handle es sich bei den ersten beiden Raketen um Boden-Schiff- Raketen, die in das Japanische Meer gestürzt seien. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete, auch das dritte Geschoss sei eine Boden- Schiff-Rakete gewesen. Die südkoreanische Zeitung „Joong Ang Ilbo“ hatte zuvor unter Berufung auf Geheimdienstkreise berichtet, neue Tests des Nordens mit Kurzstreckenraketen an der Ostküste stünden kurz bevor.

Japan reagierte empört auf die Raketentests. Regierungschef Taro Aso sprach von einem „provokanten Akt“, meldete die Nachrichtenagentur Jiji. Nordkorea hatte Japan am Mittwoch aufgefordert, sich bis zum 11. Juli von bestimmten Küstenabschnitten fernzuhalten.

Nordkorea hatte im April erstmals seit Jahren wieder eine Langstreckenrakete getestet, was Pjöngjang jedoch als Start eines Kommunikationssatelliten darstellte. Im Mai schlossen sich ein unterirdischer Atomwaffentest und sechs Tests von Kurzstreckenraketen an. Der UN-Sicherheitsrat verschärfte daraufhin die Sanktionen gegen den kommunistischen Staat, was Pjöngjang mit der Androhung einer weiteren Aufrüstung quittierte.

Unterdessen beendeten Vertreter der beiden koreanischen Staaten Beratungen über die Zukunft des gemeinsamen Industriekomplexes Kaesong, der sich auf dem Gebiet des kommunistischen Nordens befindet. Das südkoreanische Ministerium für Wiedervereinigung nannte keine Einzelheiten. Yonhap meldete jedoch, es habe keinen Durchbruch gegeben. AFP

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