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Dampf steigt am 12.04.2016 in Huy (Belgien) aus dem Atomkraftwerk Tihange des Betreibers Electrabel.

© dpa

Atomkraft: Berlin bittet Belgien um vorübergehende Abschaltung zweier AKWs

Wegen anhaltender Sicherheitsbedenken bittet die Bundesregierung Belgien darum, zwei AKWs vorübergehend vom Netz zu nehmen.

Nur weil Deutschland einen konsequenten Atomausstieg beschlossen hat, kann es sich nun glaubhaft und nachdrücklich dafür einsetzen, dass andere Länder es auch tun. [...] Wenn die internationale Politik bisher eins gelehrt hat, dann doch dies: Veränderungen erreicht man nie, indem man wartet, bis alle mitmachen, sondern indem man mit gutem Beispiel vorangeht und zeigt, dass es funktioniert.

schreibt NutzerIn Soungoula

Die Bundesregierung hat die belgische Regierung offiziell gebeten, die grenznahen Atomkraftwerke Tihange und Doel vorübergehend vom Netz zu nehmen. Die Akw-Blöcke Tihange 2 und Doel 3 sollten "bis zur Klärung offener Sicherheitsfragen" abgeschaltet werden, erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) am Mittwoch in Berlin. Hendricks verwies auf eine Stellungnahme der Reaktor-Sicherheitskommission (RSK) und Beratungen zwischen deutschen und belgischen Experten.

In Deutschland und den Niederlanden gibt es aufgrund von Sicherheitsbedenken massive Vorbehalte gegen die Kraftwerke Tihange und Doel. Beide Standorte haben jeweils mehrere Reaktoren. Tihange liegt rund 60 Kilometer von der deutschen Grenze bei Aachen entfernt, Doel liegt 130 Kilometer von der Bundesrepublik entfernt im Norden Belgiens. An den Reaktoren der beiden Standorte traten immer wieder technische Probleme und Mängel auf.

"Die unabhängigen Experten der RSK können mir nicht bestätigen, dass die Sicherheitsreserven von Tihange 2 und Doel 3 eingehalten werden können", erklärte Hendricks. "Deshalb halte ich es für richtig, die Anlagen vorübergehend vom Netz zu nehmen, jedenfalls so lange, bis die weiteren Untersuchungen abgeschlossen sind." Ein solcher Schritt wäre "ein starkes Zeichen der Vorsorge. Und er würde zeigen, dass Belgien die Sorgen seiner deutschen Nachbarn ernst nimmt", betonte die Umweltministerin. (AFP)

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