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Atomkraft: Union fordert längere AKW-Laufzeiten

Zum Energiegipfel rüstet sich die Union zur Atomdebatte. Die CDU-Landeschefs proklamieren den Ausstieg vom Ausstieg.

Berlin - Im Vorfeld des Berliner Energiegipfels haben sich führende Unionspolitiker für längere Laufzeiten von Kernkraftwerken ausgesprochen. Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) sagte, die Atomenergie sei "auch in Zukunft eine Leitenergie", von der man sich nicht verabschieden dürfe. Er hoffe, dass in dieser Hinsicht die Vernunft siege, befürchte aber, "dass die Ideologie siegt". Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) sprach sich dafür aus, "den Ausstieg nicht zu vollziehen". Den Anträgen auf längere Laufzeiten der Atomkraftwerksbetreiber von Biblis A und B und Neckarwestheim müsse "nachgegangen werden".

Ausstieg "überhaupt nicht notwendig"

Ähnlich äußerten sich die Ministerpräsidenten Niedersachsens und Hessens, Christian Wulff und Roland Koch (beide CDU). Wulff betonte, es sei "überhaupt nicht notwendig", irgendein Kernkraftwerk vom Netz zu nehmen, wenn dieses "dem neuesten Stand der Technik" entspräche. Wenn andere Nationen Laufzeiten auf 60 Jahre verlängerten, sei die Beschränkung auf 32 Jahre in Deutschland nicht sinnvoll. Koch sagte, längere Laufzeiten "müssen diskutiert werden". Allein in Hessen lieferten Atommeiler 60 Prozent des Stroms.

Unionsfraktionschef Volker Kauder hingegen betonte: "Der Koalitionsvertrag gilt". Die SPD halte an dem, was im Koalitionsvertrag stehe, fest. Deshalb werde sich am geplanten Ausstieg "wohl nichts ändern". Kauder unterstrich jedoch zugleich, dass "in absehbarer Zeit" auf Atomkraft mangels Alternativen nicht verzichtet werden könne. Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber sagte, die weitere Entwicklung der erneuerbaren Energien brauche noch Zeit. Deshalb wäre es "verantwortungslos", Kernkraftwerke "frühzeitiger abzuschalten, als es nötig ist". (tso/ddp)

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