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Gorleben

© dpa

Atommüll-Endlager: Union pocht auf Gorleben

Die Union will den Salzstock Gorleben rasch als Endlager für Atommüll durchsetzen. Unterdessen räumen der Bund und Baden-Württemberg Mängel bei der Atomaufsicht ein.

Die Union will Gorleben möglichst bald als Standort festlegen. "Wir werden keine Lösung finden, wenn wir immer wieder neu anfangen, nach Endlagern zu suchen", sagte Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) dem Nachrichtenmagazin "Focus". Das Argument, man könne längere Laufzeiten der Atomkraftwerke erst beschließen, wenn die Endlagerung geklärt sei, halte er für "völlig falsch". Beim Abbau eines Kernkraftwerks entstehe der meiste atomare Abfall, nicht beim Weiterbetrieb. "Die SPD und die Grünen müssten also größtes Interesse haben, Gorleben schnell zu bauen", sagte Kauder weiter.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte bereits vor einer Woche "Fortschritte" bei der Endlagerung hochradioaktiver Stoffe aus Atomkraftwerken gefordert. Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) dagegen will zunächst weitere mögliche Endlager-Standorte prüfen lassen. Hintergrund der Debatte sind auch die Probleme im Atommüll-Versuchsendlager Asse: In dem früheren Salzbergwerk waren Salzlaugen mit einer Radioaktivität gemessen worden, die bis zum Elffachen über den Grenzwerten liegt.

Defizite bei der Atomaufsicht haben einem Bericht der "Berliner Zeitung" zufolge der Bund und das Land Baden-Württemberg gegenüber der Atomenergie-Behörde (IAEA) eingeräumt. Dies gehe aus einer Dokumentation hervor, die für die derzeit laufende IAEA-Inspektion deutscher Atomanlagen geschrieben worden sei, berichtete die Zeitung am Samstag. In dem Papier würden insbesondere die Personalausstattung der Kontrollbehörden, der Informationsaustausch von Bund und Ländern sowie die Auswertung von sicherheitstechnischen Problemen kritisiert. (feh/AFP)

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