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Wohin mit den gelben Fässern?

© dpa

Atommüll: Umstrittene Endlager-Suche wird neu gestartet

Die umstrittene Suche nach einem Atommüll-Endlager soll neu gestartet werden. Bundesumweltminister Norbert Röttgen erwägt nun Probebohrungen an drei Standorten - dabei wird die weitere Untersuchung Gorlebens scharf kritisiert.

Bei der neuen Suche nach einem Atommüll-Endlager erwägt Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) einem Magazinbericht zufolge Probebohrungen an drei Standorten. Laut einem Szenario des Bundesumweltministeriums, aus dem der „Spiegel“ zitierte, solle der bisher einzige mögliche Standort in Gorleben weiter untersucht werden.

Zudem könnten von 2020 an zwei weiteren Standorten Probebohrungen stattfinden. Dort sollten anders als im Salzgestein von Gorleben Ton- und Granit als Lagergestein erforscht werden. Granit gibt es vor allem in Sachsen und Bayern, Tongestein ist in Ostdeutschland, Niedersachsen und Baden-Württemberg zu finden. Einer anderen Variante zufolge werde erwogen, neben Gorleben nur einen weiteren Standort auf seine Eignung zu prüfen.

Dem Bericht zufolge dienen die Szenarien der Vorbereitung von Beratungen Röttgens mit den Ländern im Februar. Bund und Länder hatten sich im November verständigt, die seit Jahrzehnten umstrittene Suche nach einem Atommüll- Endlager über Parteigrenzen hinweg gemeinsam neu zu starten. Bis Sommer 2012 wollen sie ein Gesetz mit Kriterien für einen geeigneten Standort vorlegen. Zuvor müssen jedoch die Grundsatzdebatten darüber geführt werden, welche Art von Endlager es werden soll: oberirdisch, jederzeit zugänglich, oder unterirdisch und wartungsfrei? Davon hängt ab, wie ein möglicher Standort aussehen muss.

Bislang wird nur das umstrittene Gorleben in Niedersachsen erkundet. Dort soll bereits nach früheren Aussagen Röttgens parallel weitergeforscht werden. Umweltverbände kritisieren die weitere Erkundung Gorlebens scharf. (rtr/Tsp)

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