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Atommüll: Union beharrt auf Gorleben als Endlager

Die Union setzt bei den Koalitionsverhandlungen mit der FDP auf Gorleben als Atommüllendlager. Das Moratorium über die Erkundung des Salzstocks in Niedersachsen soll aufgehoben werden.

Berlin - Dagegen hatte der scheidende Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) die Erkundung weiterer Standorte in Deutschland gefordert. Die Union strebt mit der FDP außerdem eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke an, also eine Abkehr vom Atomausstieg. CDU, CSU und FDP verhandeln an diesem Montag erstmals in der Koalitionsrunde.

Das Handwerk dringt auf längere Laufzeiten. Ein Betrieb von weiteren fünf Jahren sei bei den meisten älteren Kraftwerken technisch ohne weiteres möglich, sagte der Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDK), Hanns-Eberhard Schleyer, am Donnerstag in Bayreuth. Zudem flössen mit den Zusatzgewinnen der Energieversorger zusätzliche Steuern in die öffentlichen Kassen. „Diese Steuermehreinnahmen würde ich mir als Bundesregierung nicht entgehen lassen.“ Saarlands Ministerpräsident Peter Müller (CDU) ist dagegen von der Unionsforderung nach längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke abgerückt. Der Chef der Deutschen Energie-Agentur Dena, Stephan Kohler, geht nicht von einer Laufzeitverlängerung aller Atommeiler aus. „Stattdessen wird die neue Regierung dies nur moderneren Kraftwerken zugestehen“, sagte er der „Berliner Zeitung“. Die Dena gehört mehrheitlich dem Staat.

Der Salzstock in Gorleben ist nach Ansicht der Helmholtz- Gesellschaft als Endlager für Atommüll geeignet. „Die bisherigen Erkundungsergebnisse haben ergeben, dass weder sicherheitstechnisch noch konzeptionell etwas gegen Gorleben als Endlager für hoch radioaktiven Müll spricht“, sagte der Leiter für nukleare Sicherheitsforschung der Gesellschaft, Joachim Knebel, im RBB-Inforadio. Das hätten Experten festgestellt. Knebel begrüßte, dass die künftige schwarz-gelbe Regierungskoalition den Atomausstieg verschieben will. Die Helmholtz-Gesellschaft ist ein Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt. Bis vor kurzem betrieb sie das Skandal-Forschungsendlager Asse. dpa

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