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Atommülllager: Schutz vor Radioaktivität aus Asse

Das Bundesamt für Strahlenschutz will das einsturzgefährdete Atommülllager Asse gegen massive Wassereinbrüche sichern. Die zum Teil schon eingeleiteten Maßnahmen sollen mögliche Strahlenschäden verhindern.

Salzgitter - Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) installiert im maroden Atommüllager Asse größere Becken und stärkere Pumpen. Das kündigte der Präsident des BfS, Wolfram König, am Donnerstag an. Zu mehreren Kammern mit radioaktivem Müll legen Techniker Rohre, durch die im Notfall Beton zu den Fässern gepumpt werden kann.

Der Zutritt unkontrollierbar großer Wassermengen gilt zwar als unwahrscheinlich, wird vom BfS aber auch nicht ausgeschlossen. In diesem von König als schlimmsten Fall bezeichneten Szenario könnten radioaktive Stoffe das Grundwasser verseuchen. Derzeit sickern täglich rund 12.000 Liter in das Bergwerk, woher es genau kommt ist unklar. Das Bundesamt hält eine Menge von 500.000 Litern gerade noch für beherrschbar.

Die Maßnahmen seien keine Vorentscheidung über die Schließung der Asse, betonte König. Derzeit diskutieren Experten über drei Optionen – die Rückholung des Atommülls oder eines Teils davon, die Umlagerung der Fässer innerhalb der Grube oder die Verfüllung der Schächte mit Beton. Im August sollen Machbarkeitsstudien vorliegen, eine endgültige Entscheidung soll Ende des Jahres fallen.

Zudem überprüft das BfS die ihm vom früheren Betreiber Helmholtz-Zentrum München überlassenen Inventarlisten. Die Akten seien unvollständig und „nicht in dem Zustand, wie es für ein Atommülllager zu erwarten wäre“, sagte König. Nach diesen Angaben lagern in der Asse rund 126.000 Fässer mit schwach und mittelradioaktiven Abfällen. Anfang der Woche wurde bekannt, dass in 750 Metern Tiefe auch Sprengstoff lagert. 

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