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Atomstreit: Ahmadinedschad: Iran wird "keinen Deut zurückweichen"

Trotz drohender Sanktionen der Uno gegen Iran hat Präsident Ahmadinedschad die Aufrechterhaltung des umstrittenen Atomprogramms seines Landes erneut verteidigt. Es wurden Befürchtungen laut, dass die USA die Iran-Frage militärisch erledigen wollen.

Teheran/Washington - "Das iranische Volk ist wachsam und wird seine Rechte bis zum Ende verteidigen", sagte Ahmadinedschad nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna bei einer Rede in der Provinz Gilan. Der UN-Sicherheitsrat wird sich möglicherweise schon in der kommenden Woche mit einer neuen Entschließung zu Iran befassen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon wollte in Wien mit IAEA-Chef Mohamed Al Baradei zusammentreffen, um über die Lage zu beraten.

"Das große iranische Volk wird seinen Unterdrückern widerstehen und keinen Deut zurückweichen", sagte Ahmadinedschad. Der ehemalige iranische Präsident Haschemi Rafsandschani forderte den Westen auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Im Falle von Verhandlungen sei Iran bereit, die notwendigen Garantien zum Atomprogramm zu geben, sagte Rafsandschani in seiner vom staatlichen Radio übertragenen Freitagspredigt.

USA: Alle Reaktionsmöglichkeiten liegen auf dem Tisch

Der Vizepräsident der USA, Dick Cheney, betonte, dass die USA alles tun würden, damit Iran nicht in den Besitz von Nuklearwaffen gelange. "Ein mit Atomwaffen ausgestatteter Iran ist für niemanden eine sehr erfreuliche Perspektive." Die USA hofften, dass das Problem auf diplomatischem Wege gelöst werden könne. Es lägen allerdings weiterhin alle Reaktionsmöglichkeiten auf dem Tisch.

Führende britische Regierungsmitglieder befürchten Presseberichten zufolge, die Regierung unter US-Präsident Bush könne noch innerhalb der nächsten zwei Jahre ihrer Amtszeit einen militärischen Angriff gegen Iran starten. Es werde befürchtet, dass Bush die Iran-Frage mit militärischen Mitteln erledigen wolle, zitierte die "Times" einen anonymen Regierungsmitarbeiter. Bush werde das Problem nicht ungelöst seinem Nachfolger überlassen.

Steinmeier: UN-Sicherheitsrat muss sich mit dem Thema befassen

Der UN-Sicherheitsrat wird sich möglicherweise schon in der kommenden Woche mit einer neuen Entschließung zu Iran befassen. Der amtierende Vorsitzende des UN-Sicherheitsrats im Februar, der slowakische UN-Botschafter Peter Burian, teilte mit, er habe diesbezüglich schon Kontakt mit den anderen 14 Ratsmitgliedern aufgenommen. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte, zu neuen Gesprächen mit Iran gehöre auch eine "weitere Runde" im UN-Sicherheitsrat. Ein Sprecher des Außenministeriums sagte, es liege in der Logik der Sache, dass sich der Sicherheitsrat nach der Nicht-Befolgung der Resolution erneut mit der Thematik befassen werde.

Vertreter der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands beraten am Montag in London über den Atomstreit mit Iran. Das Treffen finde auf Ebene der politischen Direktoren statt, teilte US-Außenamtssprecher Tom Casey mit.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte am Donnerstag bekannt gegeben, dass Iran trotz zahlreicher internationaler Aufrufe weiterhin Uran angereichert und damit die Resolution des UN-Sicherheitsrates missachtet habe. Das Land muss nun mit neuen Sanktionen rechnen. (tso/AFP)

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