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Atomstreit: Iran will mehr Kernkraftwerke bauen

Ungeachtet des internationalen Streits um das iranische Atomprogramm will Teheran mehrere neue Kernkraftwerke bauen. Die iranische Führung beharrt darauf, das Recht auf eine zivile Nutzung der Atomkraft wahrzunehmen.

Sechs iranische Firmen sind nach iranischen Angaben damit beauftragt worden, innerhalb der nächsten 13 Monate geeignete Standorte für sechs weitere Atomkraftwerke zu finden. Das teilte der stellvertretende Leiter der iranischen Atombehörde, Ahmad Fayasbakhsh, am Dienstag der iranischen Nachrichtenagentur Irna mit. Iran hat bisher keinen Atommeiler in Betrieb. In Buschehr im Süden des Landes wird mit russischer Unterstützung an einem Atomkraftwerk gebaut, das nach achtjähriger Verzögerung dieses Jahr fertiggestellt werden soll.

Die neuen Kraftwerke will das Land bis 2021 in Betrieb nehmen und hat dafür nach eigenen Angaben im Forschungszentrum Natans bereits die umstrittene Urananreicherung aufgenommen. Die internationale Staatengemeinschaft wirft Iran vor, ein geheimes Atomwaffenprogramm zu betreiben. Teheran bestreitet das und verweist auf das Recht der zivilen Nutzung der Atomkraft. An der Ausschreibung hätten auch Firmen aus Kanada, Russland und der Schweiz teilgenommen. Den Zuschlag bekamen letztlich einheimische Unternehmen, wie es hieß.

Die fünf Veto-Mächte im UN-Sicherheitsrat (USA, Großbritannien, Frankreich, Russland, China) und Deutschland haben Iran wirtschaftliche Zusammenarbeit  bei der friedlichen Nutzung der Atomkraft angeboten - im Gegenzug zu einem Stopp der Urananreicherung. Teheran hat bekräftigt, dennoch an seinem Atomprogramm festhalten zu wollen. (jam/dpa)

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