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Atomstreit: Nordkorea stoppt nukleare Abrüstung

Erst im Juni hatte Nordkorea höchst symbolisch den Kühlturm seines Reaktors in Yongbyon gesprengt und den Willen zur atomaren Abrüstung demonstriert. Doch jetzt spitzt sich der Streit um das nordkoeranische Atomprogramm offenbar wieder zu - der Grund: Noch immer steht Nordkorea auf der Liste der "Schurken-Staaten".

Nordkorea hat nach eigenen Angaben die Arbeiten zur Stilllegung seiner umstrittenen Atomanlagen ausgesetzt. Der Grund: Die USA haben das Land noch immer nicht von der Liste der Terrorismus-Unterstützer gestrichen. Das Außenministerium in Pjöngjang drohte am Dienstag zudem damit, den ursprünglichen Zustand der Anlagen im Atomkomplex Yongbyon wiederherstellen zu können. Den USA warf Nordkorea vor, die Vereinbarungen zur Beendigung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms nicht eingehalten zu haben.

Washingtons Verhalten stelle eine "klare Verletzung" der Abmachungen im Rahmen der Sechs-Länder-Atomgespräche dar. Nordkorea habe daher entschieden, die Stilllegungsarbeiten zu stoppen, zitierten die Regierungsmedien einen Ministeriumssprecher. Ende 2007 hatte sich das international isolierte Nordkorea gegenüber Südkorea, China, Japan, Russland und den USA in der sogenannten Sechser-Gruppe zur atomaren Abrüstung verpflichtet.

Im Juni hatte Nordkorea eine Liste zu Nuklearmaterial und Atomanlagen übergeben und in einer symbolischen Geste den Kühlturm an seinem bereits im Juli des vergangenen Jahres abgeschalteten Atomreaktor in Yongbyon gesprengt. Die USA hatten angekündigt, das Land im Gegenzug von ihrer Liste der "Schurkenstaaten" zu nehmen und Handelssanktionen aufzuheben. Allerdings hatte US-Präsident George W. Bush noch vor knapp drei Wochen bei einem Besuch in Seoul bekräftigt, dass Nordkorea erst einem strikten Verfahren zur Überprüfung seiner atomaren Abrüstung zustimmen müsse. (jam/dpa)

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