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Atomstreit: Positive Gespräche

Die Gespräche des Außenbeauftragen der EU, Javier Solana, mit Irans Chefunterhändler Ali Laridschani über Irans Atomprogramm haben keine Einigung gebracht. Sie seien aber positiv und konstruktiv verlaufen, sagten beide Verhandlungsführer.

Berlin- "Wir haben heute die Modalitäten geklärt, um so bald wie möglich zu den Hauptverhandlungen zurückzukommen", sagte Laridschani. Solana kündigte an, in der kommenden Woche solle es einen erneuten Kontakt geben.

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad lehnte unterdessen jegliches Zugeständnis in der Atomfrage ab. Der Iran werde von seinem Atomprogramm auch "unter Druck nicht einen Zollbreit abweichen", sagte er in einer Rede, die im Fernsehen übertragen wurde.

Weitere Gespräche geplant

Wie der nächste Kontakt zwischen Solana und Laridschani in der kommenden Woche konkret aussehen soll, ist noch offen. Aus Teilnehmerkreisen des Treffens in Berlin hieß es, es handele sich nicht zwingend um ein persönliches Treffen, vielleicht würden sich die Vermittler auch telefonisch abstimmen. Vor dem überraschend angesetzten Krisentreffen in Berlin hatte die iranische Führung zunächst ihre Bereitschaft zum Dialog signalisiert. "Weil zwischen dem Iran und Europa eine Atmosphäre des Verstehens herrscht, können wir in Hinblick auf die Ergebnisse des Treffens optimistisch sein", zitierte das Fernsehen Außenminister Manuschehr Mottaki.

Die Gespräche in Berlin waren das erste Treffen zwischen Solana und Laridschani seit rund zwei Wochen. Die Pause wurde von Beobachtern als Anzeichen für schwierige diplomatische Bemühungen gewertet. Mit einer diplomatischen Lösung wollen Solana und Laridschani verhindern, dass der Atomstreit vor den UN-Sicherheitsrat kommt und durch mögliche Sanktionen gegen den Iran eskaliert. Der Sicherheitsrat hatte mit Sanktionen gedroht, falls der Iran die Urananreicherung nicht aussetze.

Keine Pause bei Urananreicherung geplant

US-Außenministerin Condoleezza Rice sagte in Washington, die Gespräche könnten "nicht sehr lange" weitergehen. Rice bekräftigte, der Iran könne mit einer Aussetzung der Urananreicherung die Tür zu Verhandlungen aufstoßen. Es gebe aber weiterhin auch die Möglichkeit auf Basis der Resolution 1696, den Weg von Sanktionen zu beschreiten.

Ein ranghoher Atombeauftragter aus dem Iran hatte am Mittwoch Berichten widersprochen, wonach die islamische Republik zu einer dreimonatigen Pause bei der Urananreicherung bereit sei. "Da noch keine Verhandlungen begonnen haben, kann diese Information nicht richtig sein, vielmehr entbehrt sie jeder Grundlage", sagte der stellvertretende Leiter der iranischen Atombehörde, Mohammed Saidi. Derartige Nachrichten schafften "eine Propagandastimmung" und trügen nicht zur Lösung des Problems bei. Die US-Tageszeitung "Washington Times" hatte berichtet, dass der Iran zu einer Abmachung bereit sei und die Urananreicherung für drei Monate einstellen würde, wenn dies geheim bliebe. (tso/AFP)

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