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Atomstreit: Teheran: EU-Sanktionen sind "absurd"

Nicht nur die USA, sondern in ihrem Windschatten auch die EU, folgen nun dem Vorhaben, Iran zu sanktionieren. Die iranische Großbank Melli wird dadurch handlungsunfähig.

Iran hat die Verschärfung der EU-Sanktionen im Atomstreit am Dienstag als "absurd" bezeichnet. Teheran verurteile "diese Art von illegalen, widersprüchlichen Initiativen" aufs Schärfste, sagte der Sprecher des Außenministeriums in Teheran, Mohammad Ali Hosseini. Er sprach von einer "EU-Politik mit Zuckerbrot und Peitsche" und beklagte eine Doppelmoral der Europäischen Union. "Solche Initiativen werden nur Irans Willen stärken, seine (Nuklear-) Rechte zu realisieren", teilte der Sprecher weiter mit.

Die EU verdächtigt den Iran, insgeheim an einem Atomwaffenprogramm zu arbeiten. Teheran hat die Vorwürfe stets vehement zurückgewiesen. Die verschärften Sanktionen traten am Dienstag in Kraft. Der EU-Ministerrat hatte am Montag entschieden, iranisches Vermögen in der Europäischen Union einzufrieren. Damit wurde vor allem der iranischen Großbank Melli, über die ein wesentlicher Teil der Geschäfte zwischen europäischen und iranischen Firmen läuft, die Arbeit an Standorten in Hamburg, London und Paris unmöglich gemacht. Ihr wird vorgeworfen, Finanzmittel für Unternehmen, "die Güter für Irans Nuklear- und Raketenprogramm beschaffen oder an deren Beschaffung beteiligt sind", bereitgestellt zu haben.

Die EU erließ außerdem Einreiseverbote für 20 Personen. Zu ihnen gehören der Leiter der Atomenergie-Organisation des Irans (AEOI), Gholamresa Aghasadeh, der Leiter des Kernforschungszentrums Teheran, Ali Resa Chanchi und der Minister für Verteidigung und Logistik der Streitkräfte, Brigadegeneral Mostafa Mohammed Nadschar. Iran reagierte empört. (dm/dpa)

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