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Atomstreit: Union setzt SPD bei AKW-Laufzeiten under Druck

Im Streit in der großen Koalition über den Atomausstieg sucht CSU-Chef Erwin Huber Unterstützung bei der SPD. Er appelliert an sie, Abstand von der Linie der ehemaligen rot-grünen Koalition zu nehmen und einer Verlängerung der Laufzeit deutscher Atommeiler zuzustimmen.

Erwin Huber forderte die SPD in der "Passauer Neuen Presse" auf, "an Klima und Arbeitsplätze gleichzeitig zu denken, und vom verhängnisvollen Irrtum ihrer Zusammenarbeit mit den Grünen Abschied zu nehmen". Der SPD-Energiepolitiker Hermann Scheer rechnet unterdessen nicht mit Nachverhandlungen zum Atomausstieg. "Der Ausstieg aus dem Atomausstieg wird in Deutschland nur kommen, wenn Union und FDP nach der Bundestagswahl eine Mehrheit haben", sagte er der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" vom Dienstag. "Jede andere Regierungskonstellation wird am Atomausstieg festhalten."

Scheer wandte sich entschieden dagegen, die steigenden Ölpreise mit einer Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke zu beantworten. Ölpreise und Atomstrom hätten nichts miteinander zu tun. "Nach dem Motto vorzugehen, wir befanden uns zwar auf dem falschen Weg, jetzt müssen wir ihn etwas weiter gehen, halte ich für irrational", sagte das Mitglied im SPD-Vorstand. "Rational" wäre es nach Scheers Worten, "noch entschiedener auf erneuerbare Energien und eine Effizienzverdopplung herkömmlicher Energien durch Kraft-Wärmekopplung zu setzen". (mhz/AFP)

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