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Politik: Atomtransport: Strahlender Müll für 160 Transporte

Die deutsche Atomindustrie liefert seit 1973 verbrauchte Brennelemente in die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in Frankreich. Inzwischen haben sich dort 4540 Tonnen radioaktive Schwermetalle aus Deutschland angesammelt, hauptsächlich Uran und Plutonium.

Die deutsche Atomindustrie liefert seit 1973 verbrauchte Brennelemente in die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in Frankreich. Inzwischen haben sich dort 4540 Tonnen radioaktive Schwermetalle aus Deutschland angesammelt, hauptsächlich Uran und Plutonium. Im britischen Sellafield lagern noch einmal knapp 700 Tonnen. Der vertraglich vorgeschriebene Rücktransport des Restmülls aus La Hague nach Deutschland begann erst 1996. Derzeit warten in La Hague noch Abfälle für etwa 115 Castor-Behälter. Bei zwölf Transporten pro Jahr dauert allein die Rückfahrt dieser Castoren nach Deutschland zehn Jahre.

Noch bestehen aber Verträge mit deutschen Kernkraftwerks-Betreibern über die Lieferung von weiteren 1770 Tonnen Atommüll nach La Hague und Sellafield. Wird dieser Rahmen ausgenutzt, steigt die Zahl der Castoren für den Rücktransport auf 166.

Bei der Aufarbeitung werden in einem komplizierten Prozess Uran und Plutonium chemisch aus den abgebrannten Brennelementen herausgetrennt. Das Uran wird gereinigt; das Plutonium wird in verkapselten Behältern verpackt. Danach bleiben hochradioaktive Abfälle übrig, vor allem die Spaltprodukte, die mit Glas verschmolzen und in Edelstahlbehälter gegossen werden - die so genannten Glaskokillen. Die verstrahlten Hüllen der Brennelemente werden einzementiert. Während Befürworter die Wiederaufarbeitung als ressourcenschonend loben, bemängeln Kritiker, dass während des Prozesses noch mehr strahlender Müll entsteht.

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