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Atomwaffen: US-Senat berät Abkommen mit Indien

Der US-Senat berät über ein Atomabkommen, das Präsident George W. Bush mit Indien schließen will. Zeitgleich gab Pakistan den Test einer atomwaffenfähigen Rakete bekannt.

Washington/Islamabad - Das Abkommen sei ein dauerhafter Anreiz für Indien, keine weiteren Atomtests vorzunehmen und eng mit den USA zusammenzuarbeiten, sagte der republikanische Vorsitzende des Außenausschusses im Senat, Richard Lugar, zu Beginn der Debatte in Washington. Er vertrat die Ansicht, die Einigung sei die "bedeutendste strategische diplomatische Initiative", die Bush ergriffen habe und die Senatoren sollten dem Abkommen ohne Bedingungen zustimmen. Im Juli hatte sich bereits das Repräsentantenhaus einverstanden erklärt.

Bush hatte das Abkommen mit der indischen Regierung bei einem Besuch in Neu Delhi im März geschlossen. Vereinbart wurde, dass die USA den seit mehr als drei Jahrzehnten geltenden Atomboykott gegen Indien aufheben. Die US-Regierung will Indien künftig dabei helfen, sein Atomprogramm für zivile Zwecke weiterzuentwickeln. Im Gegenzug soll Indien seine Atomkraftwerke unter internationale Aufsicht stellen. Viele Abgeordnete in Senat und Repräsentantenhaus sehen das Abkommen kritisch, weil die Atommacht Indien nicht den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet hat. Bislang ist es verboten, Atomtechnik an Nicht-Unterzeichner des Vertrags zu liefern. Für das Abkommen mit Indien müsste das entsprechende Gesetz geändert werden.

Pakistan testet Rakete

Pakistan hat nach eigenen Angaben eine atomwaffenfähige Rakete getestet. Die verwendete Rakete vom Typ Hatf V habe eine Reichweite von 1300 Kilometern, teilte ein Militärsprecher in Islamabad mit. Genaue Angaben zum Ort des Raketentests machte er nicht. Zur Begründung für den Test führte der Sprecher die Überprüfung technischer Daten an. Der Raketentyp sei bereits zuvor im Einsatz gewesen.

Pakistan und Indien hatten sich Ende der 90er Jahre zu Atommächten erklärt. Seit Mai 1998 nehmen sie jeweils in unregelmäßigen Abständen Raketentests vor. Am Mittwoch waren bilaterale Gespräche zwischen den Regierungen in Islamabad und Neu-Delhi abgeschlossen worden, bei denen eine verstärkte Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus und Maßnahmen zur Verhinderung atomarer Auseinandersetzungen vereinbart wurden. Indien und Pakistan haben seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 dreimal Krieg gegeneinander geführt. (tso/AFP)

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