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Die Asylbewerberunterkunft in Recklinghausen.

© dpa

Attacke in Paris: Angreifer aus Deutschland war Einzeltäter

Ermittler hatten Hinweise auf ein islamistisches Terrornetzwerk. Doch der Asylbewerber aus Recklinghausen, der in Paris erschossen wurde, war offenbar ein Einzeltäter.

Ein in Paris erschossener mutmaßlicher Islamist war den Ermittlern zufolge ein Einzeltäter. Hinweise auf ein islamistisches Netzwerk hätten sich nicht bestätigt, sagte der Chef des Landeskriminalamtes NRW, Uwe Jacob, am Freitag in Düsseldorf. Der Mann war am 7. Januar, dem ersten Jahrestag des Anschlags auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“, in Paris auf zwei Polizisten zugelaufen. Er hatte „Allah ist groß“ gerufen und ein Schlachterbeil gezogen. Die Beamten erschossen ihn. Er hatte seit 2014 als Asylbewerber im nordrhein-westfälischen Recklinghausen gelebt. In dem Heim gab es am Freitag eine Razzia. Auch die Wohnungen von Leuten, zu denen er Kontakt hatte, seien durchsucht worden.

Der Angreifer war Jacob zufolge ein 24 Jahre alter Tunesier. Er sei bereits 2011 nach Rumänien eingereist und nach Tunesien abgeschoben worden. Dann habe er in sieben europäischen Ländern Asylanträge gestellt, 20 verschiedene Identitäten vorgetäuscht und sei straffällig geworden. In NRW verbüßte er eine einmonatige Freiheitsstrafe. Jacob kritisierte die europäische Asyl-Datenbank Eurodac. Sie gehöre auf den Prüfstand. Der Polizei müssten außerdem alle verfügbaren Daten zur Verfügung gestellt werden, um umherreisende Straftäter erkennen zu können, sagte der LKA-Chef. (dpa)

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