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Angehörige des in Brüssel ermordeten israelischen Paars während der Beerdigung in Tel Aviv

© Reuters

Attacke von Brüssel: Viertes Opfer des Anschlags auf Jüdisches Museum gestorben

Die Schüsse im Jüdischen Museum von Brüssel vor zwei Wochen haben nun einen vierten Verletzten das Leben gekostet. Der 25-jährige Museumsmitarbeiter Alexandre Strens starb am Freitag.

Knapp zwei Wochen nach dem Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel ist ein junger Angestellter seinen Verletzungen erlegen. Dies teilte am Freitag die belgische Staatsanwaltschaft mit. Mit dem Tod des 25-jährigen Belgiers steigt die Zahl der Opfer auf vier. Der junge Mann hatte sich im Eingangsbereich des Museums befunden, als der Attentäter dort das Feuer eröffnete.
Belgiens Innenministerin Joëlle Milquet erklärte ihre Trauer über den Tod von Alexandre Strens und bekundete den Angehörigen ihr Beileid. Strens hatte seit vergangenem Jahr in der Kommunikationsabteilung des Museums gearbeitet. Er wurde am 24. Mai von den Schüssen des Attentäters in den Kopf getroffen und lag seitdem im Koma. Neben dem Belgier erschoss der mit einer Pistole und einem Schnellfeuergewehr bewaffnete Attentäter ein israelisches Ehepaar und eine 66-jährige Französin, die ebenfalls für das Museum arbeitete.
Die Staatsanwaltschaft verdächtigt den 29-jährigen Franzosen Mehdi Nemmouche als Täter. Nemmmouche, der aus Nordfrankreich stammt und sich im Gefängnis radikalisiert haben soll, hat nach ihren Erkenntnissen mehr als ein Jahr im syrischen Bürgerkrieg für eine radikalislamische Rebellengruppe gekämpft. Er wurde sechs Tage nach dem Anschlag bei einer Routinekontrolle an einem Busbahnhof in Marseille mit einer Kalaschnikow und einer Pistole festgenommen. Nemmouche befindet sich derzeit in Frankreich in Haft und wehrt sich gegen eine Auslieferung an Belgien, das ihm wegen des Anschlags den Prozess machen will.
Die Tat löste eine Debatte über die Gefahren durch Rückkehrer aus Syrien aus. Bei einem Gipfeltreffen vereinbarten die Innenminister der G-7-Staaten diese Woche, beim Kampf gegen die Gefahren, die von radikalisierten Syrien-Rückkehrern ausgehen, verstärkt zusammenzuarbeiten.
Der Bürgermeister von Amsterdam, Eberhard van der Laan, kündigte am Freitag an, die Sicherheitsvorkehrungen für die zehn Synagogen und die jüdischen Schulen der Stadt zu verstärken. Die genauen Maßnahmen würden mit der jüdischen Gemeinde, der Polizei und der Anti-Terror-Behörde NCTV abgestimmt, schrieb van der Laan in einem Brief an den Stadtrat. Demnach hatte die NCTV empfohlen, infolge des Anschlags in Brüssel die Vorkehrungen zu verstärken. AFP

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