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Politik: Auch der Himmel über Europa wächst zusammen Straßburg strebt einheitliche Überwachung des Luftraums an

Von Thomas Gack, Strassburg Der Luftraum über der EU ist in 41 sogenannte „Luftraumblöcke“ zerschnitten, mit 41 Kontrollzentren, unterschiedlichen technischen Systemen, nationalen Verfahrensregeln und unterschiedlich ausgebildeten Fluglotsen. Zählt man die Staaten außerhalb der EU hinzu, regeln 60 zivile Kontrollzentren den europäischen Luftraum.

Von Thomas Gack, Strassburg

Der Luftraum über der EU ist in 41 sogenannte „Luftraumblöcke“ zerschnitten, mit 41 Kontrollzentren, unterschiedlichen technischen Systemen, nationalen Verfahrensregeln und unterschiedlich ausgebildeten Fluglotsen. Zählt man die Staaten außerhalb der EU hinzu, regeln 60 zivile Kontrollzentren den europäischen Luftraum. Bei einem Flug von Brüssel nach Rom muss sich der Flugkapitän neunmal an- und abmelden, weil er neun „Blöcke“ durchfliegt. Jeder vierte Flug ist verspätet. Dazu kommen Überflugverbote und militärische Sperrgebiete, die zivile Flugzeuge teilweise zu weiten Umwegen zwingen.

Rund fünf Prozent des jährlichen Treibstoffverbrauchs und die gleiche Menge an Schadstoffemissionen könnten in der EU vermieden werden, haben Brüsseler Experten berechnet, wenn ein einheitlicher europäischer Luftraum geschaffen würde. „Die Kleinstaaterei am Himmel Europas muss aufhören“, forderte deshalb der Verkehrsexperte der Sozialdemokraten, Ulrich Stockmann, am Dienstag in der Debatte im Europäischen Parlament.

Damit waren über die Fraktionsgrenzen hinweg fast alle europäischen Abgeordneten einverstanden. Der Einstieg in den einheitlichen Europäischen Luftraum ist mit dem Paket von EU-Verordnungen im Europäischen Parlament gemacht. Damit dürfte es gelingen, die 41 Luftraumblöcke auf 20 zu verringern. Größere Lufträume werden es künftig den Fluglotsen erlauben, die Flüge länger auf dem Bildschirm zu halten und zuverlässiger zu führen. Bei Start und Landung bleibt die Organisation der Flugkontrolle weiter in nationalen Händen. In den oberen Flugzonen soll bis Ende 2004 eine europäische Architektur des Luftraums entstehen. Nachdem diesen Sommer die Europäische Agentur für Flugsicherheit (Easa) geschaffen wurde, die unter anderem über die technische Sicherheit der Flugzeuge wacht, wird ein ständiger Ausschuss von Experten aus den Mitgliedsländern den neuen Zuschnitt der Luftüberwachung entwerfen.

Die Ausbildung der Fluglotsen soll in allen Mitgliedsstaaten möglichst gleich sein. Überdies soll Eurocontrol stärker einbezogen werden. Bisher nimmt die Eurocontol-Zentrale, der 31 Staaten angehören, reine Koordinierungsaufgaben wahr, sie kann nicht direkt in den Flugverkehr eingreifen.

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