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Politik: Auch ein Bischof soll an den Massakern beteiligt gewesen sein, weist die Vorwürfe aber zurück

Der wegen Völkermordes in Ruanda angeklagte katholische Bischof Augustin Misago hat alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen und seine Unschuld beteuert. "Ich plädiere auf nicht schuldig, ich akzeptiere nichts von dem, was man mir vorwirft", sagte der Geistliche am Dienstag vor Gericht in der ruandischen Hauptstadt Kigali.

Der wegen Völkermordes in Ruanda angeklagte katholische Bischof Augustin Misago hat alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen und seine Unschuld beteuert. "Ich plädiere auf nicht schuldig, ich akzeptiere nichts von dem, was man mir vorwirft", sagte der Geistliche am Dienstag vor Gericht in der ruandischen Hauptstadt Kigali. Der Bischof der Diözese Gikongoro hat sich nach Überzeugung seiner Ankläger des Völkermordes sowie der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und unterlassener Hilfeleistung schuldig gemacht. In der 300 Seiten starken Anklageschrift wird dem 56-Jährigen unter anderem vorgeworfen, für das Verschwinden von 30 jungen Mädchen verantwortlich zu sein, die bei ihm Schutz gesucht hatten. Außerdem soll er sich an den grausamen Morden extremistischer Milizen beteiligt haben.

Unter den Opfern Misagos sollen auch drei katholische Priester sein. Der Bischof ist der erste hohe Geistliche in Ruanda, dem der Prozess gemacht wird. Zeugen sind unter anderen zwei katholische Priester aus seiner Diözese. Gegen ihn aussagen wollen mehrere Überlebende des Völkermordes. Misago war im April festgenommen worden. Die katholische Kirche in Ruanda zahlt ihm einen Anwalt. Im ruandischen Bürgerkrieg hatten Hutu-Milizen und die Hutu-Armee von April bis Juni 1994 800 000 Tutsi und gemäßigte Hutu umgebracht.

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