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Aufbauhilfe: Grünhelme mit Dialog-Prinzip

Die Hilfsorganisation mit Sitz in Deutschland setzt vor allem auf eins: die Zusammenarbeit zwischen Muslimen und Christen. Die Mitarbeiter wollen Frieden durch Aufbauhilfe von unten schaffen.

Der in Afghanistan entführte Deutsche arbeitete für die 2003 gegründete Hilfsorganisation "Grünhelme". Der Verein mit Sitz in Troisdorf bei Köln will die Idee eines internationalen Friedens-Corps des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy wieder aufleben lassen. Den Zielen der Organisation zufolge sollen sich junge deutsche Christen und Muslime verbünden und gemeinsam wieder aufbauen, "was andere widerrechtlich zerschlagen haben". Die "Grünhelme" werden geleitet vom Gründer der humanitären Organisation Cap Anamur, Rupert Neudeck, sowie von Aiman Mazyek, der den Zentralrat der Muslime in Deutschland mit aufgebaut hat.

Der nach Angaben der afghanischen Polizei in Afghanistan entführte Deutsche arbeitet allerdings nicht mehr für die Hilfsorganisation "Grünhelme". In einer auf Band gesprochenen Erklärung der Organisation hieß es: "Herr K. war 2003/2004 für uns tätig. Wir haben seit langem keinen Kontakt mehr zu ihm." Auf dem Band hieß es weiter: "Selbstverständlich sind wir besorgt um unseren ehemaligen Mitarbeiter und froh und erleichtert, wenn er wieder frei ist."

Der Verein errichtete nach eigenen Angaben bislang allein in Afghanistan 27 Schulen, Werkstätten und eine Geburtsklinik.  Ähnliche Projekte wurden nach der Tsunami-Katastrophe in Sumatra umgesetzt sowie in Kaschmir und im Irak. Schwerpunkt der "Grünhelme" ist derzeit Afrika, wo etwa in Ruanda ein Berufsbildungszentrum aufgebaut wird.

Freiwillig mit anfassen

Für seine Arbeit sucht der Verein Freiwillige, die bereit sind, für ein Taschengeld zwischen drei und neun Monaten unter harten Lebensbedingungen und "außerhalb jeder Tarifordnung" international Aufbauhilfe zu leisten. Dies können Maurer und Zimmerleuten ebenso sein wie Bauingenieure und Logistiker. Durch die gemeinsamen Projekte soll zugleich das Zusammenleben von Muslimen und Christen interessanter und spannender gemacht werden.

Der nationalitäts- und religionsübergreifende Verein finanziert sich aus Spenden sowie Zuwendungen von Stiftungen. Das Projekt wird von einem breiten Kuratorium mitgetragen, in dem Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) ebenso vertreten ist wie der Literaturnobelpreisträger Günter Grass, der Kabarettist Dieter Hildebrandt oder der Rabbiner und Direktor des Abraham Geiger Kollegs, Walter Homolka. (liv/AFP)

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