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© dpa

Aung San Suu Kyi: Birmanische Oppositionsführerin von Amnesty geehrt

Die Menschenrechtsorganisation hat Suu Kyi als "Botschafterin des Gewissens 2009" ausgezeichnet. Die Ehrung verkündete Bono, der Sänger der irischen Rockband U2.

Die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi erhält eine weitere Auszeichnung, verkündete die irische Rockband U2 bei einem Konzert in Dublin am Montagabend. Die Band, die selbst bereits eine Auszeichnung von Amnesty International erhalten hat, unterstützt die Oppositionspolitikerin seit langer Zeit.

Die Auszeichnung wird in diesem Jahr zum sechsten Mal verliehen. Sie würdigt den außergewöhnlichen Führungsstil und Einsatz im Kampf für den Schutz und die Förderung der Menschenrechte.

Seit 20 Jahren sehe Amnesty die Friedensnobelpreisträgerin als gewaltlose politische Gefangene an, sagte Irene Khan, internationale Generalsekretärin der Menschenrechtsorganisation. "In diesen langen und oftmals dunklen Jahren ist Aung San Suu Kyi ein Symbol der Hoffnung, des Mutes und der unermüdlichen Verteidigung von Menschenrechten in Myanmar (Birma) und der ganzen Welt geblieben", sagte Khan.

Urteil soll am Freitag gefällt werden

Derzeit steht Suu Kyi wegen angeblichen Verstoßes gegen ihren Hausarrest vor Gericht. Im Prozess gegen die birmanische Menschenrechtlerin soll an diesem Freitag das Urteil gesprochen werden, sagte der Anwalt der Angeklagten. Der 64-Jährigen wird von der Militärjunta der Prozess gemacht, weil sie angeblich die Auflagen ihres Hausarrests verletzt haben soll.

Der Amerikaner John Yettaw war im Mai durch einen See zu dem streng bewachten Anwesen geschwommen, in dem Suu Kyi unter Arrest lebte – angeblich, um sie vor einem Anschlag zu warnen. Suu Kyi hatte den ungebetenen Gast zwei Tage lang beherbergt und steht deshalb genauso wie der Amerikaner und zwei ihrer Haushaltshelferinnen vor Gericht. Ihr drohen bis zu fünf Jahre Haft.

Das Verfahren, das vor einem Sondergericht im berüchtigten Insein-Gefängnis der Hafenmetropole Rangun abgehalten wird, wird von westlichen Diplomaten und Regierungen als Schauprozess verurteilt.

In den vergangenen 19 Jahren war Suu Kyi vom Regime 13 Jahre lang unter Arrest gehalten worden. Grund: Sie hatte 1990 aus der Opposition heraus die Wahlen in Birma klar für sich entschieden. Die Militärjunta erkannte ihren Wahlsieg aber nicht an und zog sie aus dem Verkehr.  

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, bm

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