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Aus Protest gegen Schavan-Verfahren: Experte verlässt Hochschulrat der Uni Düsseldorf

Ernst Theodor Rietschel, der frühere Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, ist aus dem Hochschulrat der Universität Düsseldorf zurückgetreten. Das gab die Universität in einer Mitteilung auf ihrer Homepage bekannt.

Ernst Theodor Rietschel, der frühere Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, ist aus dem Hochschulrat der Universität Düsseldorf zurückgetreten. Das gab die Universität in einer Mitteilung auf ihrer Homepage bekannt. Darin heißt es, Rietschel verlasse das Gremium aus „persönlichen Gründen“. Aus Insider-Kreisen ist zu hören, Rietschel habe das Gremium aus Protest gegen das Verfahren der Philosophischen Fakultät zur Aberkennung des Doktorgrads verlassen. Rietschel habe im Hochschulrat dafür geworben, dass das Gremium der Fakultät empfiehlt, zwei externe Gutachten einzuholen. Er habe sich damit aber nicht durchsetzen können. Rietschel habe mit den externen Gutachten den Druck von der Universität nehmen wollen. Rietschel wollte sich auf Anfrage des Tagesspiegels nicht äußern.

Dem Düsseldorfer Hochschulrat, der das Rektorat der Uni wählt, berät und beaufsichtigt, gehören auch der frühere israelische Diplomat Avi Primor und der Soziologe Johannes Siegrist an. Die 15 Mitglieder des Rats der Philosophischen Fakultät hatten ihr  Urteil über Schavans Dissertation auf der Basis einer „Sachstandsermittlung“ des Düsseldorfer Judaistik-Professors Stefan Rohrbacher sowie einer Stellungnahme Schavans gefällt. Schavan hatte zwei Expertisen von Erziehungswissenschaftlern angehängt, die „eine Besonderheit erziehungswissenschaftlicher Promotionskultur in den frühen 80er Jahren“ annehmen, wie die Uni mitteilte.

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