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Politik: Ausgebremst

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Liebe Genossen der Ost-Bundestagsgruppe der SPD! Kriegsbefürchtungen, Reformkakophonie und zwei Wahlpleiten an einem Tag: Wir können verstehen, dass Sie Ihre Kräfte bündeln müssen und der Aufbau Ost zum Randthema wird.

Von Antje Sirleschtov

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Liebe Genossen der Ost-Bundestagsgruppe der SPD! Kriegsbefürchtungen, Reformkakophonie und zwei Wahlpleiten an einem Tag: Wir können verstehen, dass Sie Ihre Kräfte bündeln müssen und der Aufbau Ost zum Randthema wird. Das an sich wollen wir hier nicht beklagen. Denn auch uns gerät das gewaltige Aufbauwerk so manches mal aus dem Blickfeld. Was ganz nebenbei umso schlimmer ist, als doch Berlin neuerdings auch ganz offiziell in der Ost-Arbeitslosenstatistik geführt wird und wir uns deshalb eigentlich umso mehr mit den Irrungen und Wirrungen diesseits des einstigen Eisernen Vorhangs befassen sollten. Doch wenn wir es dann mal tun, dann sind wir umso enttäuschter, wenn Sie uns im Stich lassen.

So geschehen in dieser Woche. Da soll es sich doch zugetragen haben, dass Sie einen gemeinsamen Brief mit der Bitte um finanzielle Hilfe für Ostdeutschland an die Bundesregierung gesandt haben. Genaueres wussten wir zuerst nicht über Ihre ehrenwerte Tat und nahmen uns vor, sachkundige Informationen einzuholen. Doch welche Überraschung: Wo auch immer wir um Auskunft baten, stießen wir auf Schweigen. Schlimmer noch: Kein ostdeutscher Abgeordneter der Sozialdemokratie wollte zu den Unterzeichnern des Briefes gehören. Gehört hatte zwar so mancher davon. Doch über Herkunft, Ziel und Hintergrund wusste keiner Bescheid. Gewiss, jeder kannte einen, der einen kannte, der unsere Fragen hätte beantworten können. Doch auch diese Spuren führten ins Leere.

So legten wir den Fall schweren Herzens zu den Akten. Und bitten Sie, sich wieder zu melden, wenn der Aufbau Ost wichtig ist. In Erwartung dessen,

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