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Auslandsreise: Obama besucht Afghanistan

Barack Obama hat seine umfangreiche Auslandsreise mit einem Paukenschlag begonnen. Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber traf am Samstag in Kabul ein. Einzelheiten der Reise wurden aus Sicherheitsgründen bis zuletzt geheim gehalten.

Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Barack Obama hat am Samstag zum Auftakt einer umfangreichen Auslandsreise Afghanistan besucht. Der US-Nachrichtensender CNN meldete, Obama sei auf der US-Basis Bagram nördlich von Kabul gelandet. Zusammen mit einer Kongressdelegation wolle er sich aus erster Hand über die Lage in Afghanistan informieren. Bagram ist der größte US- Militärstützpunkt am Hindukusch. Die britische BBC berichtete, Obama wolle mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai und US- Militärkommandeuren zusammenkommen. Aus Sicherheitsgründen wurde das Programm geheimgehalten. Es ist Obamas erster Afghanistan-Besuch.

Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert. Obama hat bereits angekündigt, im Falle eines Wahlsiegs im November die Truppen weiter zu verstärken. In einem von der "New York Times" am vergangenen Montag veröffentlichten Schreiben Obamas hatte es geheißen, der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten wolle 10.000 weitere US-Soldaten nach Afghanistan schicken. Angesichts der zunehmenden Gewalt in Afghanistan bräuchten die Soldaten stärkere Unterstützung, meinte der Senator. "Als Präsident würde ich eine neue Strategie verfolgen und damit beginnen, mindestens zwei weitere Kampfbrigaden zur Unterstützung unserer Mission in Afghanistan bereitzustellen."

Spekulationen über Irak-Besuch

In den nächsten Tagen wird Obama auch in Israel und in Jordanien erwartet. Am Donnerstag trifft er in Berlin ein. Auch London und Paris stehen auf dem Programm seiner Reise. Über einen Besuch im Irak wird weiter spekuliert. Obama wird sich bei seinen Gesprächen in den Hauptstädten erstmals detailliert zu seinen außenpolitischen Vorstellungen äußern. Gegner des schwarzen Senators werfen ihm Unerfahrenheit in internationalen Fragen vor.

Der außenpolitische Berater des designierten republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain hat den geplanten Berlinbesuch Obamas heftig kritisiert. "Obama hält seine transatlantische Grundsatzrede in Berlin, bevor er überhaupt mit britischen und französischen Politikern gesprochen hat. Vielleicht sogar, bevor er deutsche Politiker trifft", sagte McCain-Berater Randy Scheunemann dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Es ist klar, dass er deren Gedanken nicht berücksichtigen will. Es ist eine Wahlkampf-Show."

Für seinen öffentlichen Auftritt am Donnerstag in Berlin soll eine Art Fanmeile aufgebaut werden. Den Auftritt des Politikers an der Siegessäule sollen so viele Menschen wie möglich verfolgen können. Deshalb werden auf der Straße des 17. Juni zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor Großleinwände wie zuletzt zur Fußball-EM aufgebaut. Vorgesehen sei, dass Obama etwa eine Stunde lang spricht. (küs/dpa)

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