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Auslieferung: Demjanjuk auf dem Weg nach Deutschland

Der mutmaßliche NS-Straftäter befindet sich US-Medien zufolge auf dem Weg nach Deutschland. Dem Staatenlosen wird Beihilfe zum Mord an 29.000 Juden vorgeworfen.

Der 89 Jahre alte Ex-Ukrainer sei am Dienstagmittag von seinem Haus in Cincinnati von US-Beamten abgeholt und zum Flughafen gebracht worden, berichtete die Zeitung Plain Dealer.

Die Staatsanwaltschaft München wirft Demjanjuk Beihilfe zum Mord an 29.000 Juden im Vernichtungslager Sobibor im Jahr 1943 vor. Demjanjuk bestreitet, an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen zu sein. Seine Anwälte argumentierten bislang, der Gesundheitszustand ihres 89-jährigen Mandanten sei so schlecht, dass er nicht nach Deutschland reisen könne. Der gebürtige Ukrainer leidet unter einer Knochenmarkserkrankung, Nierenversagen sowie rheumatischen Beschwerden.

Der Abschiebung aus den Vereinigten Staaten geht ein längerer Rechtsstreit voraus. Ein US-Gericht hatte Anfang April einen Auslieferungsstopp kurzfristig aufgehoben, allerdings wiesen die Richter darauf hin, dass der Antrag eigentlich einem Berufungsgericht für Einwanderungsfragen hätte vorgelegt werden müssen. Die USA hatten Demjanjuk bereits vor einiger Zeit die Staatsbürgerschaft entzogen. (cl/dpa)

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