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Politik: „Außenminister reisen nicht zu Fuß“

Ist Ihre Berufung in Stoibers Kompetenzteam eine Vorentscheidung dafür, dass Sie nach der Wahl Außenminister werden sollen? Nein.

Ist Ihre Berufung in Stoibers Kompetenzteam eine Vorentscheidung dafür, dass Sie nach der Wahl Außenminister werden sollen?

Nein. Jetzt geht es lediglich darum, unser Wahlprogramm auch durch Personalisierung den Menschen nahe zu bringen.

Soll man aus Ihrer Berufung zum Kompetenzler für Außen-, Sicherheits- und Europapolitik etwa das Gegenteil schließen, dass Sie nämlich auf keinen Fall Außenminister werden?

Nein, denn wenn man eine Frage nicht behandelt, dann beantwortet man sie damit weder positiv noch negativ.

Im Falle eines Falles wären Sie aber doch wohl bereit?

Ich bewerbe mich um ein politisches Mandat, weil ich bereit bin, mich politisch zu engagieren. Und das schließt immer auch die Bereitschaft ein, Verantwortung zu übernehmen. Nicht mehr und nicht weniger.

Dennoch: Ist das Außenministerium, unter anderem mit seinen vielen Reiseerfordernissen, nicht genau das Amt, das für Sie aufgrund Ihrer Behinderung am wenigsten in Frage kommt?

Da die bisherigen Außenminister ihre Reisen nicht zu Fuß erledigen, verstehe ich den Sinn Ihrer Frage nicht.

Wirklich nicht?

Das auch vom Außenminister genutzte Reisemittel ist das Flugzeug. Und darin sitzt man bekanntlich und läuft nicht hektisch umher. Ich wüsste auch nicht, warum fußgängerische Fertigkeiten zu den Qualifikationsmerkmalen eines guten Außenministers zählen sollten.

Bei allem Respekt, Sie würden ein solches Amt doch nicht in der gleichen Art und Weise ausüben können wie Joschka Fischer.

Wer immer sein Nachfolger wird, macht es hoffentlich besser. Ich selbst würde mich wahrscheinlich auch dadurch unterscheiden, dass ich auf die Teilnahme an Marathonläufen verzichte. Obwohl, da werden Sie sich wundern: Ich kann mit meinem Rollstuhl-Fahrrad ähnliche Distanzen meistern.

Auch wenn Sie sich an der Personal-Debatte nicht beteiligen wollen: Edmund Stoiber hat bei Ihrer Präsentation gleich zwei Mal wörtlich gesagt, dass Sie nach einem Wahlsieg der Union in jedem Fall seinem Kabinett angehören werden. Haben Sie ihm das versprochen?

Ich habe meine Bereitschaft erklärt, grundsätzlich auch Verantwortung nach der Wahl zu übernehmen - je nachdem, wie das die Wähler entscheiden.

Haben Sie es ihm nun versprochen?

Wenn wir die Regierung bilden sollten und wenn der künftige Regierungschef meine Mitarbeit wünscht, dann mache ich mit. Diese Bereitschaft habe ich Edmund Stoiber erklärt.

Europaminister wäre ja auch ein schönes Amt. . .

. . . auch dazu äußern wir uns erst nach der Wahl.

Das Gespräch führten Stephan-Andreas Casdorff und Peter Siebenmorgen.

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