zum Hauptinhalt
Westerwelle am Highway von Lahore, nachdem sein Flugzeug unplanmäßig landen musste.

© Reuters

Außenminister: Westerwelle zu Überraschungsbesuch in Afghanistan

Mit einer unfreiwilligen Bustour hat für Außenminister Guido Westerwelle der erste Auslandsaufenthalt des neuen Jahres begonnen in Pakistan begonnen. Jetzt ist er zu einem unangekündigten Besuch in Afghanistan gelandet.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) ist aus Pakistan zu einem nicht angekündigten Besuch in Afghanistan gereist. Westerwelle sei am Sonntag in der Haupststadt Kabul eingetroffen, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin. Deutschland hat zu Jahresbeginn einen nicht-ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat übernommen und in dem Gremium die Federführung beim Afghanistan-Dossier.

Wegen dichten Nebels konnte sein Regierungsflugzeug am Samstag nicht wie geplant zu seinem ersten Staatsbesuch im neuen Jahr in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad landen, sondern musste auf den 250 Kilometer entfernten Flughafen von Lahore ausweichen. Nach drei Stunden Warten war die Sicht aber immer noch so schlecht, dass der FDP- Chef in einen angemieteten Überlandbus umsteigen musste.

Westerwelle nahm die Zwangstour gelassen. Immerhin bekomme er jetzt eine Gelegenheit, für die ihm als Außenminister sonst meist die Zeit fehle. „Man sieht durch eine solche Fahrt ja auch etwas vom Land.“ So kam es dann auch: Der Tross der deutschen Delegation aus drei älteren Bussen wurde mehrmals von Fahrzeugen aufgehalten, vor die Esel oder Rinder gespannt waren. Auch um einen Stopp an einer Tankstelle kam Westerwelle nicht herum. Insgesamt sollte die Busreise etwa fünf Stunden dauern. Das ursprünglich für Islamabad geplante Programm wurde deshalb kräftig zusammengestrichen.

An der Autobahnraststätte Behra, rund 180 Kilometer von Islamabad entfernt, erläuterte Westerwelle den Journalisten das Anliegen der Reise. Deutschland sei sehr stark an einem stabilen Pakistan gelegen – auch vor dem Hintergrund der Situation in Afghanistan und im Sinne einer Stabilisierung der gesamten Region. Dies sei „in unserem ureigensten Interesse“, sagte Westerwelle. Daher müssten dem Land wirtschaftliche Perspektiven geboten werden. Dafür werde er sich auch in der Europäischen Union einsetzen. So plädiere er für eine stärkere Öffnung der europäischen Märkte für pakistanische Produkte. Die europäischen Außenminister hätten dies bereits gebilligt, nun gehe es um die technische und wettbewerbsrechtliche Umsetzung.

An der Autobahnraststätte wechselte Westerwelle in eine Limousine der deutschen Botschaft, um rascher voranzukommen, während Teile der Delegation und die meisten Journalisten in Bussen weiterfuhren. Westerwelle wollte am Nachmittag in Islamabad mit dem pakistanischen Außenminister Shah Mehmood Qureshi zusammentreffen. Auch Treffen mit Regierungschef Yousuf Raza Gilani und dem Chef der pakistanischen Armee waren geplant. Am Sonntag will Westerwelle Hilfsprojekte zur Bewältigung der Flutkatastrophe in Pakistan im vergangenen Sommer besichtigen. AFP/rtr/dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false