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Auszeichnung: Das Rennen um den Friedensnobelpreis ist völlig offen

Viele Kandidaten, aber kein Favorit: Kurz vor der Entscheidung über den Friedensnobelpreis 2008 gilt die Vergabe der berühmtesten Auszeichnung der Welt in Oslo als völlig offen.

Das Nobelkomitee hat bis zur Bekanntgabe an diesem Freitag keine Informationen nach außen dringen lassen. Unter den 197 Kandidaten gelten bei den alljährlich üblichen Spekulationen vor allem Menschenrechtler aus China und Russland als aussichtsreiche Anwärter.

Im vergangenen Jahr hatte das fünfköpfige norwegische Gremium den mit zehn Millionen schwedischen Kronen - in etwa eine Million Euro - dotierten Preis an den früheren US-Vizepräsidenten Al Gore und den UN-Klimarat vergeben. Gewürdigt werden sollte damit der Einsatz des Politikers und der Wissenschaftler in UN-Diensten als weltweit gehörte Mahner in Sachen Klimabedrohung.

In diesem Jahr werden als aussichtsreiche Anwärter vor allem die chinesischen Menschenrechtler Hu Jia und Gao Zhisheng sowie die im US-Exil lebenden Chinesen Wei Jingsheng und Rebiya Kadeer genannt. Die Chinesin Kadeer setzt sich für die Rechte der uigurischen Minderheit in China ein. Außenseiterchancen hat die derzeit in Italien wissenschaftlich arbeitende Russin Lidija Jussupowa, die sich einen Namen als Vorkämpferin für die Einhaltung der Menschenrechte in Tschetschenien gemacht hat.

Willy Brandt war der letzte deutsche Preisträger

Immer wieder für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wird eine sehr bunte Mischung aus Einzelpersonen und Organisationen. Dazu gehören der frühere finnische Präsident und Friedensmakler Martti Ahtisaari, der irische Rocksänger Bono für seinen Einsatz zur Schuldentilgung zugunsten armer Länder und Altbundeskanzler Helmut Kohl für die friedlich abgelaufene Wiedervereinigung Deutschlands. Im vergangenen Jahr galt kurze Zeit auch die Europäische Union als aussichtsreiche Anwärterin. Sie war als erfolgreiches Projekt zur Erhaltung des Friedens nominiert worden.

Letzter deutscher Preisträger war 1971 der damalige Bundeskanzler Willy Brandt. Überreicht werden alle Nobelpreise traditionsgemäß am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833- 1896). Der erste Friedensnobelpreis ging 1901 an den Gründer des Internationalen Roten Kreuzes, Henri Dunant aus der Schweiz, und den Franzosen Frédéric Passy, der in seinem Land die erste Friedensgesellschaft ins Leben gerufen hatte. (bai/dpa)

Mehr Infos unter www.nobelpeaceprize.org.

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