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Auszeichnung: Streitbar und beharrlich

Die Alternativen Nobelpreise sind vergeben – an Menschen mit Zivilcourage

Die Alternativen Nobelpreise sind in diesem Jahr für „greifbare Lösungen zu drängenden globalen Problemen“ an Preisträger aus Kenia, Sri Lanka, Kanada und Bangladesch vergeben worden. Wie die Stiftung Right Livelihood Award (Preis für richtiges Leben) am Dienstag mitteilte, erhält der 80-jährige Jurist Christopher Weeramantry aus Sri Lanka einen der mit insgesamt zwei Millionen Kronen (220 000 Euro) dotierten Preise für seine „lebenslange, bahnbrechende Arbeit für die Stärkung und Ausweitung des Völkerrechts“.

Weeramantry wurde international bekannt, als er 1996 als Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag gegen die Mehrheit seiner Kollegen für die völkerrechtliche Ächtung von Atomwaffen als Mittel zur Selbstverteidigung stimmte. Die 1964 geborene Friedensaktivistin Dekha Ibrahim Abdi aus Kenia hat sich nach Überzeugung der Juroren „erfolgreich für Frieden und Konfliktlösung an vielen Krisenherden der Welt eingesetzt“. Sie habe das in ihrer Heimat und zahlreichen anderen Ländern in Afrika nicht zuletzt aus ihrer religiösen islamischen Grundüberzeugung heraus getan, hieß es weiter.

Das kanadische Ehepaar Percy und Louise Schmeiser wurde für seinen jahrzehntelangen, beharrlichen Kampf gegen den Agrar-Konzern Monsanto aus den USA ausgezeichnet. Monsanto verklagte die Beiden wegen angeblich illegaler Anwendung seines gentechnisch modifizierten Saatgutes. Die Schmeisers konnten nachweisen, dass das Saatgut des Konzerns ohne eigenes Zutun auf ihre Felder gelangt war. In der Begründung der Jury hieß es, das Paar werde „für seinen Mut bei der Verteidigung der Artenvielfalt ausgezeichnet“ und habe außerdem die „derzeitig ökologisch und moralisch perverse Auslegung des Patentrechtes in Frage gestellt“.

Das Unternehmen Grameen Shakti aus Bangladesch erhält ein Viertel des Preises für die schnelle und erfolgreiche Verbreitung von mehr als 100 000 preisgünstigen und zuverlässig funktionierenden Solaranlagen in armen dörflichen Gebieten. dpa

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