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Manfred Lüttke

© dpa

Baden-Württemberg: Südwest-CDU will Bonhoeffer-Verunglimpfer loswerden

Ein solches Mitglied schätzt keine Partei in ihren Reihen: Ein baden-württembergischer CDU-Mann soll nun aus der Partei ausgeschlossen werden, weil er den Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer beleidigte.

Die Spitze der Südwest-CDU will den Chef des Wasserkraftverbands, Manfred Lüttke, wegen einer Schmähung des NS-Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer aus der Partei ausschließen. "Wir glauben, dass es für den Ausschluss eine ordentliche Grundlage gibt", sagte CDU-Landeschef und Ministerpräsident Günther Oettinger am Freitag nach einer Vorstandssitzung im Kloster Schöntal. Der Landesvorstand werde aber erst am 7. Februar darüber entscheiden, ob der Ausschluss Lüttkes beantragt werden soll. Dann müsste sich das Parteigericht mit dem Fall befassen.

Lüttke hatte Bonhoeffer als "ganz gewöhnlichen Landesverräter" bezeichnet. Dafür hatte das Amtsgericht Karlsruhe einen Strafbefehl über 3000 Euro wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener gegen ihn verhängt. Bonhoeffer war wegen seiner Tätigkeit im Widerstand gegen den Nationalsozialismus am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet worden.

Bei ihrer zweitägigen Klausur will die CDU die Marschroute für das Superwahljahr festlegen. Dabei wird eine Kontroverse erwartet, ob die Partei auch für rasche Steuersenkungen wirbt. (mhz/dpa)

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